Infanterie-Regiment Herwarth von Bittenfeld (1. Westfälisches) Nr. 13
Die Truppenteile der königlich preussischen Garnison Münster
Auch in der Garnison Münster waren fast alle Waffengattungen vertreten. Einige Formationen waren mit der Stadt Münster als Garnison besonders eng verbunden, und zwar: das Infanterie-Regiment Herwarth von Bittenfeld (1. Westfälisches) Nr. 13, das, das 2. Westfälische Feldartillerie-Regiment Nr. 22 und das Westfälische Train-Bataillon Nr. 7. Während sich das Infanterie-Regiment Herwarth von Bittenfeld (1. Westfälisches) Nr. 13 vor allem im städtischen Bürgertum großer Beliebtheit erfreute, diente im Kürassier-Regiment von Driesen (Westfälisches) Nr. 4 der westfälische Adel und der Mannschaftsersatz entstammte insbesondere dem ländlichen Milieu.
Entstehungsgeschichte und Werdegang des IR 13
Das Infanterie-Regiments Herwarth von Bittenfeld (1. Westfälisches) Nr. 13 entstand im der Rahmen der Verstärkung der neupreußischen Armee im Zuge der Befreiungskriege und wurde aus 4 neu errichteten Bataillonen formiert, und zwar aus dem III. Bataillon des 1. Ostpreußischen Infanterie-Regiments, dem 1. und 2. Ostpreußischen-Reserve-Musketier-Bataillons und dem 1. Litauischen Reserve-Füsilier-Bataillon.
Im Laufe der Zeit führte das Regiment verschiedene Bezeichnungen:
ab 1813 1. Reserve-Infanterie-Regiment
ab 1815 13. Infanterie-Regiment,
ab 1816 13. Infanterie-Regiment (1. Westfälisches),
ab 1860 1. Westfälisches Infanterie-Regiment Nr. 13 und
ab 1889 Infanterie-Regiments Herwarth von Bittenfeld (1. Westfälisches) Nr. 13.
1866 gab das IR 13 die Kompanien Nr. 13, 13 und 15 ab an das IR 85.
1881 gab das IR 13 die 7. Kompanie ab an das Nr. 131.
Als Stiftungstag der Formation gilt der 01.07.1813.
Die 100-Jahr-Feier im Jahre 1913
Die Feier fand in der Zeit vom 02. - 04.07.1913 in Münster statt. Bei der Feier waren auch Mitglieder der Familie Herwarth v. Bittenfeld als Offiziere anwesend.
Organisatorische Einordnung des IR 13 in das Reichsheer
Ab 1856 war das IR 13 wie folgt zugehörig:
VII. Armee-Korps (Münster)
13. Division (Münster)
25. Infanterie-Brigade (Münster)
Inhaber des IR 13 im Wandel der Zeit
Chefs von IR 13 waren:
1842 - 49: General der Infanterie Ernst v. Pfuel (kommandierender General des VII Armee-Korps)
1851 - 1853: Großherzog Friedrich August von Oldenburg (General der Infanterie, verstarb bereits am 27.02.1853)
1861 - 1884: Generalfeldmarschafll Eberhard v. Herwarth v. Bittenfeld
1892-1896: Herzog Wilhelm von Württemberg,
1897: v. Blume
1898: von Blankenburg.
Die Funktion des Regimentschefs war lediglich eine Ehrenstellung.
Der jeweilige Kommandeur regelte und überwachte die Gleichmäßigkeit der Ausbildung. Ihm ob lag die Disziplinargewalt und die niedere Gerichtsbarkeit. Ferner war der Regiments-Kommandeur für die Zuteilung des Ersatzes an Menschen und Pferden, die Beförderung und Entlassung der Mannschaften sowie die Ergänzung, Erhaltung und Aufbewahrung von Bekleidung und Ausrüstung verantwortlich.
Das Offizierskorps war ihm unterstellt, er erstellte die Beurteilungen der Offiziere und leitete deren ehrengerichtliche Auseinandersetzungen.
Zur Erfüllung seiner Aufgaben war dem Regiments-Kommandeur ein Stab beigegeben.
Kommandeure des IR 13 im Wandel der Zeit
Die Regimentskommandeure von IR 13 waren im Laufe der Zeit:
ab 1813: Langen, Karl von
ab 1815: Quadt und Hüchtenbruck, Konstantin von
ab 1815: Ledebur, Alexander von
ab 1830: Natzmer, Wilhelm von
ab 1836: Björnstjerna, Gustav Heinrich von
ab 1841: Klein, Philipp
ab 1847: Schröders, Karl
ab 1850: Roedern, Louis von
ab 1855: Mülbe, Otto von der
ab 1857: Plessen, Hermann von
ab 1858: Ingersleben, Albert von
ab 1861: Witzleben, August von
ab 1865: Gellhorn, Paul von
ab 1867: Goetzen, Louis von
ab 1868: Barby, Rudolf von
ab 1869: Frankenberg und Ludwigsdorf, Moritz von
ab 1873: Dallmer, Leopold von
ab 1879: Schaumann, Karl von
ab 1885: Specht, Wilhelm von
ab 1888: Alvensleben, Friedrich von
ab 1891: Warendorff, Heinrich von
ab 1894: Hentschel von Gilgenheimb, Leopold
ab 1896: Fransecky, Heinrich von
ab 1897: Blankenburg, Hermann von
ab 1899: Schack, Hans von
ab 1902: Brozowski, Wilhelm von
ab 1905: Rosenberg-Gruszczynski, Horst von
ab1909: Homeyer, Otto von
ab 1912: Ziegesar, Hermann von
ab 1914: Delius, Hermann
ab 1915: Gross, Carl
Standorte und Mannschaftsersatz des IR 13
Friedensgarnison der Einheit war ab 1877 nur noch Münster, vorher standen Teile der Formation wechselnd auch in Soest, Wesel und Paderborn, z. B. garnisonierten 1817 - 1851 der Stab und das I. Bataillon in Münster, das II. Bataillon aber in der Festung Wesel.
In den Jahren 1851 - 1856 war das Regiment sogar ganz in Wesel vereinigt.
Den Mannschaftsersatz erhielt das Regiment bis 1817 aus Ostpreußen, nach 1817 aus Westfalen, und zwar aus dem Umkreis von Münster, Soest und Wesel.
Kriegsgeschichte des IR 13 (ausschließlich des Ersten Weltkrieges)
Die Einheit hatte Anteil an verschiedenen Feldzügen und Gefechten sowie sonstigen Einsätzen:
1813 - 15: 1813 Großbeeren, Dennewitz, 1814 Wittenberg. 1815 Landau
1849 (Mai): Detachement von 100 Mann zur Bekämpfung der Revolte in Iserlohn
1864: Missunde (02.02., nur Füsilier-Bataillon), Düppel (18.04, Sturm auf die Schanzen), Alsen (29.06, Übergang)
Das Regiment hatte in diesem Feldzug an Toten: 1 Offizier, 11 Unteroffiziere und Mannschaften zu beklagen. 3 Offiziere, 58 Unteroffiziere und Gemeine wurden verwundet.
1866: Kissingen, Lausach, Aschaffenburg.
In diesem Feldzug fielen 5 Offiziere und 16 Unteroffiziere und Gemeine. 6 Offiziere und 85 Unteroffiziere und Gemeine trugen Verwundungen davon 2 Soldaten wurden vermisst.
1870: Colombey, Gravelotte, Villers l’Orme, Peltre und Mercy-le-Haut, Auxerre und St. Bris, Precy und Vorges, Belagerung von Metz
In der kriegerischen Auseinandersetzung mit Frankreich verlor das IR 13 insgesamt 7 Offiziere. Ferner fielen 106 Unteroffiziere und Gemeine, 306 wurden verwundet.
Organisation und Etat des IR 13
Die Einheit bestand wie jedes Infanterie-Regiment aus 3 Bataillonen, die jeweils 3 Kompanien und 1 Maschinengewehr-Kompanie zählten.
Die Maschinengewehr-Kompanien und – Abteilungen hatten im Frieden je 6 Gewehre und 3 Munitionswagen.
2 Infanterie-Regimenter bildeten eine Brigade.
2 Brigaden bildeten eine Division.
Zum Stab eines Infanterie-Regiments gehörten an Offizieren: 1 Kommandeur, 1 Oberstleutnant, 3 (jüngste) Majore und 1 Adjutant. Das Bataillon umfasste 4 Kompanien (Infanterie und Jäger).
Dem Bataillons-Kommandeur ob lag die Disziplin und Ausbildung seiner Einheit und er war für den guten Zustand der Bekleidung und Ausrüstung verantwortlich. Auch er fertigte Beurteilungen seiner Offiziere usw. an. Soweit es sich um ein selbständiges Bataillon handelte, z. B. bei den Jägern, hatte er zusätzliche Kompetenzen wie ein Regiments-Kommandeur.
Die Kompanie wurde von einem Hauptmann kommandiert.
Er war für die Ausbildung der Einheit in allen Dienstzweigen zuständig und in seinem Wirkungskreis für die Disziplin, die Ergänzung und Erziehung der Unteroffiziere und den Zustand von Bekleidung und Ausrüstung verantwortlich. In seiner Tätigkeit unterstützten ihn die Subaltern-Offiziere.
Das Offizierskorps des IR 13 im Jahre 1870/71 (nicht alle abgebildet). Die Fotos entstammen einem privaten Fotoalbum des Sec. Lt. Hermann Leesemann. Dieser wird bei der Offizier-Stellenbesetzung am 01.08.1870 als Adjutant des Füsilier-Bataillons des IR 13 genannt. Auch Teile der Korrespondenz aus dem Frankreichfeldzug sind erhalten, z. B. an dessen Schwester und seinen Vater in Münster.
Offiziere des IR 13 im Parade- und Dienstanzug
Offiziere des IR 13 im Überrock bzw. in Litewka
Unteroffiziere des IR 13
Einjährig-Freiwillige im IR 13
Musiker und Spielleute (des IR 13)
Text folgt
Dienstalltag im Frieden
Text folgt
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges und die Mobilmachung von IR 13
Am 02.08.1914 wurde das IR 13 gemäß dem Mobilmachungsplan mobilisiert. Neben dem an die Front ausrückenden Regiment stellte es ein Ersatz-Bataillon zu 4 Kompanien sowie zwei Rekruten-Depots auf. Über den Abschied des IR 13 lesen wir in der Kriegschronik der Stadt Münster von Eduard Schulte im Duktus der Zeit unter dem 07.08.1914: "Zu einer machtvollen Kundgebung gestaltete sich heue Vormittag der Abschied der Dreizehner. Das Regiment war am Morgen feldmarschmäßig zum Exerzierplatz beim Haus Spital ausgerückt, wo der neue Kommandeur Oberstleutnant Hermann Delius die Führung übernahm, nachdem der bisherige Oberst Freiherr Hermann von Ziegesar zum Kommandeur der 28. Infanterie-Brigade ernannt worden war. Auf dem Rückmarsch zog das Regiment vor dem Königlichen Schloß an dem Kommandierenden General Exzellenz von Einem im Parademarsch vorbei. Dann begann der letzte gemeinsame Marsch, der wegen der ungewissen Zeit des Auszuges als Abschied bezeichnet wurde, durch die auf Anordnung des Oberbrügermeisters schnell mit Fahnen geschmückte Stadt. Auf dem Prinzipalmarkt bereitetet eine große Menschenmenge den Dreizehnern stürmische Huldigungen. Der Regimentsstab schwenkte zum Rathaus ab unter dessen Lauben sich zahlreiche Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordneten-Versammlung eingefunden hatten, und nahm dort den glänzenden Vorbemarsch ab. Oberstleutnant Delius und der Oberbürgermeister begrüssten sich mit Händedruck und herzlichen Worten. Während das Pflaster von dem eisernen Marsch erbete und die Bürger den Truppen begeistert zujubelten und zuwinkten, spielte die Regimentskapelle auf dem Michaelisplatz mit rauschender Musik vaterländische Lieder, die von Soldaten und Bürgern stürmisch mitgesungen wurden. - Hinter dem langen, waffenklirrenden Zuge folgte auf die Maschinengewehrkompagnie ein Trupp einberufener Reservisten, von den einer ein großes Schild mit der Aufschrift "Auf zur Bärenjagd" trug" (S. 22).
In der o. g. Kriegschronik heißt es weiter: "In der letzten Nacht rückt das I. Bataillon des Infanterie-Regiments Herwarth von Bittenfeld erstes Westfälisches Nr. 13 aus. Die Nachbarhäuser der Hörster- und der Lotharingerkaserne erstrahlten in bengalishcer Beleuchtung. Unter wehendem Fahnen, begleitet von tausenden Menschen zog das Bataillon zum Bahnhof, von wo kurz nach 12 Uhr der Zug gen Westen nach Belgien fuhr, während die Musik noch einmal spielte: Muß i denn, muß i denn zum Städele hinaus .... Das II. Bat. fuhr des Morgens um 1/25, der Regimentsstab mit der Maschinengewehr-Kompagnie 20 nach 6 und das III. Bat. gegen 1/29 Uhr ab" (S. 23).
Der Einsatz des IR 13 an der Front (Gefechtskalender)
Das Infanterie-Regiment Herwarth von Bittenfeld (1. Westfälisches) Nr. 13 bildete mit dem Infanterie-Regiment Nr. 158
die 25. Infanterie-Brigade und diese gehörte
zur 13. Division und diese wiederum
zum VII. Armeekorps in der
2. Armee unter Generaloberst - später Generalfeldmarschall - v. Bülow (* 24.03.1846 in Berlin; † 31.08.1921 ebendort).
Der Einsatz des Infanterie-Regiments Herwarth von Bittenfeld (1. Westfälisches) Nr. 13 gestaltete sich im Ersten Weltkrieg wie folgt:
1914
12. – 16.08. Eroberung von Lüttich
23. – 24.08. Schlacht bei Namur (bei La Buissière)
29. – 30.08. Schlacht bei St. Quentin
04. – 09.09. Schlacht an der Marne (bei Montmirail)
12.09. – 03.10. Kämpfe bei Reims (am Brimont)
08. – 12.10. Schlacht bei Arras (Angriff auf Chateau Roulette)
13.10. – 20.11. Stellungskämpfe im Artois bei Angres u. a. d. Loretto-Höhe
19.10. – 30.10. Schlacht bei Lille (Angriff auf Lorgis und Richebourg l`Avoué
30.11. – 20.1. Stellungskämpfe in franz. Flandern bei Festubert
21.11. – 06.12. Stellungskämpfe in franz. Flandern bei Fromelles
06.12.14 – 25.03.1916 Stellungskämpfe in franz. Flandern bei Pietre
18. u. 19.12.1914 Dezemberschlacht in franz. Flandern (Kampf a. d. Wasserburg)
1915
10. – 14.03. Schlacht bei Neuve Chapelle
09. - 24.05. Schlacht bei la Bassée
25.09. Herbstschlacht bei La Bassée (bei Neuve Chapelle)
Der Einsatz des IR 13 im Ersten Weltkrieg soll anhand der originalen feinsäuberlichen Aufzeichnungen eines Kriegsfreiwilligen aus dem IR 13 ergänzend dokumentiert werden:
28.08.1914 Einstellung als Kriegsfreiwilliger in das Es. Batl. IR 13 Münster i. W.
17.10.1914 Ernennung zum Gefreiten
09.10.1914 - 21.10.1914 Transport nach Frankreich über Wanne, Köln, Aachen, LüttichAns, Tirlemont, Loewen, Brüssel, Mons, Valenciennes, Cambrai nach Douay. A, 21.10. abends in der Kavalleriekaserne in Douay.
22.10.1914 Marsch nach Angres (Lorettohöhe) zum IR 13; der 8/13 zugeteilt.
24.10.1914 Einrücken in die vorderste Stellung. Feuertaufe.
24.10.1914 - 10.11.1914 Stellungskämpfe bei Angres mit Ruhetagen in Angres
11.11.1914 - 19.11.1914 Stellungskämpfe bei und in Carency (Lorettohöhe). Ablösung IR 15.
20.11.1914 Marsch nach Fournes (bei Lille)
24.11.1914 - 05.12.1914 Stellungskämpfe bei Fromelles mit Ruhetagen dortselbst.
07.12.1914 - 04.01.1915 Stellungskämpfe bei Neuve-Chapelle mit Ruhetagen in Fournes.
Darunter: 18. und 19.12.1914. Schlacht in franz. Flandern.
Weihnachten in Stellung.
31.12.1914 Sylvester- und Weihnachtsfeier in Fournes.
05.01.1915 - 10.02.1915 Krank im Revier und Feldlazarett VII in Haubourdin (Lille).
11.02.1915 Zur 8/13 zurück.
12.02.1915 - 06.04.1915 Stellungskämpfe bei Neuve-Chapelle mit tagen in Fournes.
Darunter: 10. - 14.03.1915 Schlacht bei Neuve-Chapelle.
22.03.1915 zur 11/13 versetzt.
07.04.1915 Nachts gegen 2 Uhr auf Patrouille durch Inf. Geschoß verwundet.
Schuß durch Oberschenkel und Bauch.
07.04.1915 - 17.04.1915 Feldlazarett IV, Sainghin en Weppes.
02.09.1915 - 19.10.1915 Res. Laz. Hagen i. W. Allgemeines Krankenhaus.
20.10.1915 - 09.12.1915 Vereinslaz. Vollmarstein, Johanna-Helenenheim.
09.12.1915 - 17.04.1916 Res. Laz. Hagen i. W. Augenklinik.
Besichtigung des IR im Felde im Jahre 1916
Die Heimatfront - Kriegsalltag in der Garnison Münster
Text folgt
Bilder aus dem Alltag des IR 13 bzw. dessen Ersatzbataillons bzw. anderer Ersatzmannschaften in der heimatlichen Garnison während des Ersten Weltkrieges
Verluste des IR 13 im Ersten Weltkrieg
Das IR 13 zählte bis einschließlich November 1916 11047 tote, vermisste und verwundete Soldaten (siehe unten stehende Liste). Insgesamt fielen 175 Offiziere und 4038 Unteroffiziere und Mannschaften dieser Formation im Ersten Weltkrieg.
Heimkehr des IR 13
Text folgt
Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.
Denkmäler des IR 13 in Münster
Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Infanterie-Regiments Herwarth von Bittenfeld (1. Westfälisches) Nr. 13 befindet sich in der Promenade in der Verschwenkung zum Aasee. Der Entwurf geht auf den Künstler Heinrich Bäumer sen. zurück. Die Initiatoren waren Veteranen der entsprechenden Formation. Den Denkmalausschuss leiteten Oberst a. D. Krome und Oberleutnant d. R. a. D. Ekey. Die Grundsteinlegung erfolgte bereits im Jahre 1923. Mit Schreiben vom 24.10.1923 wurde das Denkmal an die Stadt Münster übergeben, nur noch einige Inschriften fehlten noch. Der damalige Oberbürgermeister (Dr. Sperlich) antwortete mit Schreiben vom 28.11.1923.
Am 03.05.1925 wurde es im Rahmen eines sogenannte Regiments-Appells eingeweiht. An diesem Sonntag traten - nach den Gedächtnisgottesdiensten in drei Kirchen - zur Denkmalsweihe um 11 Uhr die Fahnendeputationen der Krieger- und Militärvereine an. Anschließend fand auf dem damaligen Neuplatz ein Konzert statt. Nach dem Mittagessen der Teilnehmer bzw. Gäste in verschiedenen Lokalitäten der Stadt folge auf dem vorgenannten Platz ab 14.30 Uhr der Appell, ein Vorbeimarsch und der Marsch durch die Stadt zum Schützenhof zur Wiedersehensfeier. Das Erscheinungsbild des Kriegerdenkmals ist eine auf quadratischer Grundplatte auf 4 Kugeln aufstehende Pyramide, durchaus einem Obelisken ähnlich. Es wird von einem eisernen Kreuz bekrönt. Als Schmuckelemente finden sich zwei Hochreliefs, und zwar einen sprungbereiten Löwen und einen halbliegenden Mann, dessen Arm sich auf ein Schwert stützt. Dort ist auch ein Stahlhelm mit einem Lorbeerkranz. Über dem Löwen findet sich die Inschrift: Treue um Treue, ferner werden die entsprechenden Einheiten genannt. Für die Gefallenen des 2. Weltkrieges wurden später Inschriften ergänzt.