Die Uniformen der französischen Armee unter Napoleon I. (1800 - 1815) - Marschälle und Generalität I.

Marschall Bessières in der Uniform der Garde-Jäger zu Pferd. Nach einem originalen Aquarell von Maurice Sébastien LAURENT (1887 – 1973) im Besitz des Verfassers. Marschall Jean-Baptiste Bessières erhielt bereits am 09.05.1804 die Marschallswürde. Er wurde am 06.08.1768 in Prayssac (Quercy) geboren und verstarb am 01.05.1813 bei Rippach. Im Jahre 1808 wurde Bessières durch Napoleon zum Duc d’Istrie (Herzog von Istrien) ernannt. Als Colonel Général befehligte dieser die Gardekavallerie und zeichnete sich besonders bei Austerlitz (1805) und Friedland (1808) sowie bei Wagram (1809) aus. Bessières trägt hier nicht die besondere Uniform für Marschälle, sondern die der Garde-Jäger zu Pferd. Als Zeichen seiner Marschallswürde sieht man aber den mit Samt bezogenen und mit goldenen Adlern bestickten Marschallsstab.

Der Rang eines Marschalls wurde unter Napoleon I. im Jahre 1804 wieder eingeführt. Am 09.05.1804 beförderte Napoleon zunächst 18 Offiziere zu Marschällen. Später folgten weitere Ernennungen nach.

Marschälle trugen eine besondere Uniform. Diese war aus blaunem Tuch mit reichen Stickereien (Goldfäden). Die Stickereien zeigten Eichenlaub. Auch auf den goldenen Knöpfen befand sich dieses Muster gemeinsam mit gekreuzten Marschallstäben.

Das zunächst getragene Kollett wurde später durch einen ebenso bestickten Frack ersetzt.

Auch die Epauletten waren golden.

Während man beim Dienst zu Fuß Seidenstrümpfe und Schnallenschuhe trug, hatte man beim Reiten Reitstiefel an.

Eine weitere Besonderheit war die goldene Schärpe mit Quasten.

Als Kopfbedeckung diente der Zweispitz mit oder ohne goldenen Tressenbesatz. Ferner schmückte den Zweispitz innen ein Besatz aus Straßenfedern.

In der Praxis kreierten aber einige Marschälle eigene Uniformvarianten.

Zur prachtvollen gehörte auch ein mit 32 goldenen Adlern bestickter Marschallsstab.