Die Uniformen der französischen Armee unter Napoleon I. (1800 - 1815) - Jäger zu Pferde
Seit 1779 gab es in der französischen Armee Jäger zu Pferde (6 Regimenter).
1784 hießen die vorhandenen Einheiten:
Chasseurs des Alpes
Chasseurs des Pyrénées
Chasseurs des Vosges
Chasseurs des Cévennes
Chasseurs des Gévaudan
Chasseurs des Ardennes
1788 wurden weitere 6 Regimenter Jäger zu Pferde errichtet.
Die nun vorhandenen12 Regimenter führten folgende Bezeichnungen:
Regiment de Chasseurs ex-Alsace
Regiment de Chasseurs ex-Evéchés
Regiment de Chasseurs ex Flandres
Regiment de Chasseurs ex Franche-Comté
Regiment de Chasseurs ex Hainaut
Regiment de Chasseurs ex Languedoc
Regiment de Chasseurs ex Picardie
Regiment de Chasseurs ex Guyenne
Regiment de Chasseurs ex Lorraine
Regiment de Chasseurs ex Bretagne
Regiment de Chasseurs ex Normandie
Regiment de Chasseurs ex Champagne.
Im Jahre 1791 waren es bereits 23 Regimenter Jäger zu Pferde.
Im Folgejahr wurden diese Kavalleriegattung auf 25 Regimenter erhöht.
1801 waren es 26 Einheiten. Schließlich zählten die Jäger zu Pferde 31 Formationen (1811).
Die Regimenter 30 und 31 wurden zu Chevaulegers umgeformt.
Jedes Regiment gliederte sich in vier Abteilungen zu jeweils zwei Kompanien.
Die Jäger zu Pferde gehörten zur Leichten Kavallerie. Im Feldzug von 1805 gehörten zu jedem Armeekorps eine Division leichter Kavallerie. Diese bestand aus Husaren und Jäger zu Pferd.
hre Aufgabe war vor allem die Aufklärung bzw. die Verschleierung von Truppenbewegungen oder die Wegnahme gegnerischer Versorgung.
Im Rußlandfeldzug (1812) kamen zum Einsatz die Regimenter Jäger zu Pferd: 1, 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 11, 12, 16, 19, 20, 23 24, 25 und 28.
9 Regimenter Jäger zu Pferde nahmen an der Schlacht von Waterloo (1815) teil (1, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 11 und 12).
Die Grundfarbe der Uniform der Jäger zu Pferde war von Beginn an (dunkel-)grün.
Zunächst waren die Jäger zu Pferde wie die Husaren uniformiert, d. h., sie trugen einen Dolman und eine Flügelmütze.
Ab 1804 wurde jedoch die Uniformierung umgestellt. Nunmehr sollten die Jäger zu Pferde einen Rock mit langen Schößen tragen.
Teilweise wurde aber die Husarenuniform weiter getragen, so z. B. das 27. Regiment bis 1814.
Die Regimenter unterschieden sich durch eine bestimmte Abzeichenfarbe.
Diese Abzeichenfarbe zeigten der Kragen und die Ärmel- und die Schoßumschläge.
In den Schoßumschlägen des Rockes war ein Jagdhorn zu sehen.
Die Abzeichen der Regimenter Jäger zu Pferde im Jahre 1806 (nach Funcken)
Regiment | Kragen | Ärmelaufschläge | Regiment | Kragen | Ärmelaufschläge |
1 | scharlachrot | scharlachrot | 20 |
| hochorange |
2 |
| scharlachrot | 21 | hochorange |
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3 | scharlachrot |
| 22 | dunkelorange | dunkelorange |
4 | jonquillengelb | jonquillengelb | 23 |
| dunkelorange |
5 |
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| 24 | jonquillengelb | dunkelorange |
6 | jonquillengelb |
| 25 | krapprot | krapprot |
7 | rosa | rosa | 26 |
| krapprot |
8 |
| rosa |
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9 | rosa |
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10 | karmesinrot | karmesinrot |
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11 |
| karmesinrot |
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12 | karmesinrot |
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13 | orange | orange |
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14 |
| orange |
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15 | orange |
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16 | himmelblau | himmelblau |
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17 | Rgt. aufgelöst |
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18 | Rgt. aufgelöst |
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19 | hochorange | hochorange |
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Mit Umstellung der Uniform wurden auch Tschakos üblich. Dieser zeigte grundsätzlich vorn ein Blech in Form einer Raute. Der Behang des schwarzen Tschakos war weiß.
Die Kopfbedeckung schmückte ferner ein Federbusch. Dieser zeigte in der Regel die Abzeichenfarbe des jeweiligen Regimentes.
Der Tschako konnte auch rote Stegen bzw. Besatzstreifen (zumeist bei Elitekomapnien) oder einen Bezug (nicht Überzug) in der Regimentsfarbe aufweisen.
Die Pompons der Tschakos hatte in der Regel folgende Farben: 1. Schwadron = rot, 2. Schwadron = himmelblau, 3. Schwadron = orange und 4. Schwadron = violett.
Im Felde konnte ein Überzug über den Tschako getragen werden.
Üblich waren im aktiven Dienst Überhosen oder Breeches mit Stiefeln.
Später wurden der zweireihige Westenrock (habit) eingeführt. Dieser behielt die (dunkel-)grüne Grundfarbe, hatte aber u. A. Vorstöße in der Regimentsfarbe.
Parallel wurde auch eine einreihige Pikesche (surtout) getragen. Auch diese hatte u. A. Vorstöße.
Noch im Rußlandfeldzug wurde aber vor allem noch die alte - langschößige - Uniform getragen.
Die Regimentsabzeichen waren nach Cassin-Scott wie folgt:
Regiment | Kragen | Ärmel-/ Schoßaufschläge | Regiment | Kragen | Ärmel-/ Schoßumschläge |
1 | scharlachrot | scharlachrot | 20 | grün | hellorange |
2 | grün | scharlachrot | 21 | hellorange | hellorange |
3 | scharlachrot | scharlachrot | 22 | dunkelorange | dunkelorange |
4 | gelb | gelb | 23 | grün | dunkelorange |
5 | grün | gelb | 24 | dunkelorange | dunkelorange |
6 | gelb | gelb | 25 | krapprot | krapprot |
7 | rosa | rosa | 26 | grün | krapprot |
8 | grün | rosa | 27 | grün | krapprot |
9 | rosa | rosa | 28 | purpurrot | purpurrot |
10 | karmesin | karmesin | 29 | grün | purpurrot |
11 | grün | karmesin | 30 | purpurrot | purpurrot |
12 | karmesin | karmesin | 31 | gelbbraun | gelbbraun |
13 | orange | orange |
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14 | grün | orange |
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15 | orange | orange |
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16 | himmelblau | himmelblau |
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17 |
| himmelblau |
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18 | himmelblau | himmelblau |
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19 | hellorange | hellorange |
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Die Elitekompanien der Jäger zu Pferde trugen den Kolpack mit Mützensack und (rotem) Felderbusch. Mit diesen Besonderheiten wurde ihr Elitestatus gekennzeichnet. Die Schoßumschläge zeigten eine platzende Granate. Ferner wurden rote Epauletten getragen.
Bewaffnet waren die Jäger zu Pferde mit einem Säbel mit Messinggriff und einem Karabiner.
Das Lederzeug war weiß. Es sind aber auch Abbildungen mit schwarzem Lederzeug vorhanden.
Bei den Offizieren war das Bandelier reich besetzt (siehe weiter unten bei den Portraits).
Die Trompeter der Jäger zu Pferde trugen oft Röcke in gewechselten Farben, wie dies auch bei den Gattungen der Kavallerie üblich war.
Zu Trompeteruniformen:
Belegt sind für das 1. Regiment:
roter Dolman mit weißer Verschnürung (1800 - 1802)
roter einreihiger Rock mit roten Kragen mit weißem Litzenbesatz (1807-08) dazu Pelzmütze mit weißem Federbusch mit roter Spitze
roter einreihiger Rock mit grünem Kragen und Schoßumschlägen, die Ärmelaufschläge aber rot und spitz zulaufend. Dazu Pelzmütze mit rotem federbusch für die Elitekomapnie und Taschko für die restlichen Komapnien mit grün-rotem Federbusch
Belegt sind für das 5. Regiment:
ein gelber langschößiger Rock mit grünen Kragen, Ärmel- und Schoßumschlägen (1807).
Belegt sind für das 7. Regiment:
rosafarbener Surtaout mit grünen Kragen, Ärmel- und Schoßumschlägen und (vorn) mit weißen Litzenbesatz dazu Pelzmüztzen mit weißen Federbusch mit rosafarbener Spitze (1808-09, auch 1810)
rosafarbener einreihiger Rock mit grünem Kragen, Ärmel- und Schoßumschlägen. Der Tschako ist rosa bezogen und hat einen weißen Besatzstreifen. Auch der Federbusch ist (ganz) weiß (1808-09).
Eine Abbildung von Benigni zeigt einen Trompter des 7. Regiments im grünen Westenrock bzw. Spenzer mit der 1812 eingeführten kaiserlichen Livree (1812-13).
Die Offiziersuniform hatte silberne Tressen, Epaueltten und einen entsprechenden Mützen- bzw. Tschakobehang. Auch die Kartuschen waren silbern besetzt, ebenso das Wehrgehenk und auch die Schabracke.
Beliebt bei den Offizieren waren und bleiben Pelzmützen.
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