Szenen des Krieges - Etappe

Gruppenfoto vor einer Etappenkommandantur im Westen (Coutrai/ Belgien). Originale Fotopostkarte, gelaufen am 15.03.1915.

Die Etappe war das Zwischenglied zwischen der Front und der Heimat. Ohne eine gut funktionierende Etappe war die Front nicht leistungsfähig.

An der Spitze des gesamten Etappenwesens einer Armee stand der General-Inspekteur des Etappen- und Eisenbahnwesens.

Zu jeder Armee gehörte eine eigene Etappe, die von einem Etappeninspekteur geleitet wurde.

Personal einer Etappen-Kommandantur im Osten. Die Wachposten entstammen dem Landsturm-Infanterie-Bataillon Meissen. Originale Fotokarte v. 12.02.1916.

Über das Etappengebiet hinaus gab es auch Sonderverwaltungen in Form von Generalgouvernements in den besetzten Gebieten (z. B. Belgien).

Im Osten wurden regelrechte Verwaltungsbezirke gebildet. In Rumänien gab es eine eigene Militärverwaltung.

Diesen Etappen-Kommandanturen wurden von der Armee die benötigten Offiziere, Beamten und Soldaten zugewiesen.

Szenerie mit Kleinbahnen hinter der Front in einem Etappenort im Westen. Originales Foto um 1915.

Das Etappenwesen erhielt die rückwärtigen Verbindungen der an der Front eingesetzten Truppen mit der Heimat.

Aufgabe der Etappe war in erster Linie die Sicherstellung der Heeresbedürfnisse bzw. des Nachschubs an Verpflegung, Tierfutter, Montierungsstücke, Waffenteile, Munition usw., gleichzeitig oblag ihr auch die Zivilverwaltung der von deutschen Truppen besetzten Gebieten.

Feldpostbedienstete der externen Dienststelle der Feldpost im Etappen-Bereich der 211. Inf.-Div. Originales Foto um 1915.
Szene aus einem französischen Ort hinter der Front. Zu sehen sind Pferdegespanne mit Nachschub. Undatiertes Foto. Um 1915.

Ferner waren die das Etappengebiet durchreisenden Soldaten zu kontrollieren, z. B. Richtung Heimat oder bei Rückkehr aus dem Heimaturlaub oder aus einem Lazarett.

In der Etappe erholten sich auch die Truppen vom Fronteinsatz, wurden personell ergänzt und ausgebildet.

Hier waren auch die Feld-Rekruten-Depots platziert.

Gruppenaufnahme einer Armee Böttcherei in Libau (Ortschaft im heutigen Lettland). Originale Aufnahme aus dem Jahr 196.

In der Etappe gab es auch einen Kriegsgerichtsrat und Landsturm- als Etappentruppen sowie die Feldgendarmerie.

Geschützt werden mussten die Eisenbahnen und die Brücken.

Landsturmmänner vor Quartier in der Etappe. Getragen wird die feldgraue Litewka. Originale Fotokarte um 1915.
Momentaufnahme in einem französischen Ort (Chaumont) hinter der Front. Originale Fotokarte um 1915/16.

In der Etappe gab es Feldbuchhandlungen, Feldpoststellen, Lazarette, Nachschublager, Werkstätten, aber auch landwirtschaftliche und industrielle Produktion.

Für letztere Zwecke wurden sogenannte Wirtschaftkompanien (insgesamt (344) gebildet.

Aufnahme einer Feldbuchhandlung im Elaß (in Bartenheim, damals noch dem Deutschen Reich zugehörig). Undatierte originale Feldpostkarte. Um 1915.
Kino hinter der Front in der Etappe. Originales Foto um 1916.

Sogenannte Sammelkompanien bargen ergänzend erbeutete Ausrüstung und Gerät des Gegners. Ferner kamen auch aus Kriegsgefangenen und/ oder aus Zivilsiten gebildete Arbeiter-Bataillone zum Einsatz.

Mitarbeiter einer Schreibstube eines Feld-Rekruten-Depots (der 220 Inf.-Div.). Originales Foto um 1916.
Militärbeamte in feldgrauer Uniformierung vor einem Büro in der Etappe. Originale Fotografie aus dem Jahr 1916.

In der Heimat gab es (21) Bekleidungsämter. Hier agierten Soldaten und Beamte mit der Aufgabe der Sicherstellung einer ausreichenden Bekleidung und Ausrüstung der deutschen Truppen sowie auch mit deren Herstellung (Handwerksabteilungen).

Ab dem Jahre 1914 entstand ein Bekleidungs-Beschaffungsamt. Damit verabschiedete man sich von der dezentralen Beschaffung.

Ferner stellte der Rohstoffmangel eine große Herausforderung für die Heeresverwaltung und der Bekleidungswirtschaft dar. Die Antwort war Rationierung und Zentralsierung.

Da einheimische Textilfasern knapp waren, griff man vermehrt auf Papiergewebe aus Holzzellulose zurück. Dieses Material wurde aus heimischen Baumbeständen erzeugt. Die Herstellung von Papier- und Papiermischgeweben war aber nicht einfach und wenig nachhaltig.

Aufnahme aus einem Bekleidungsdepot hinter der Front. Originales Foto um 1916.
Kriegsgefangene im Einsatz in einem Bekleidungsdepot im Bereich des XIV. Armeekorps. Originale Fotokarte aus dem Jahr 1916.
Beschäftigte in einem Bekleidungsdepot beim Öffnen und Kontrolle einer Sendung. Originale Fotokarte um 1916.

Im Etappengebiet existierten im Übrigen Bekleidungsdepots.

Hier wurden die in der Heimat hergestellte Montierungsstücke gesammelt, gelagert und verteilt. Ferner existierten Werkstätten für die Instandssetzung, Reparatur usw.

Momentaufnahme aus einer Werkstatt hinter der Front. Originale Fotokarte aus dem Jahr 1916.
Foto von Mitarbeitern einer Schneiderei in der Etappe hinter der Front. Originale Fotokarte aus dem Jahr 1916.
Hinter der Front. Originale Aufnahme aus Corbeny. Um 1915. Es handelt sich um eine kleine französische Ortschaft im Département Aisne.
Originale Aufnahme aus der Ortschaft Corbeny. Um 1916. Während der Schlacht an der Aisne (Beginn: 17.04.1917) wurde Corbeny vollständig zerstört.

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