Die inneren Strukturen des Reichsheeres

Abbildungen und Bildbeschreibungen folgen.

Das Reichsheer war ein soziales Gebilde, wies mithin neben formellen auch informelle Strukturen auf. So gab es mit Blick auf die Wertung der verschiedenen Waffengattungen ein deutliches Gefälle im Prestige. Hierbei nahm die Kavallerie den ersten Platz ein, ihr folgten die Infanterie, die technischen Truppen und ganz zuletzt der Train. Dabei folgte das soziale Ansehen der einzelnen Waffengattungen nicht objektiven Gesichtspunkten und ignorierte die neuen Dimensionen der Technik. Das Ergebnis war die völlige Überbewertung der – vor dem Hintergrund moderner Maschinenwaffen – mittlerweile anachronistisch wirkenden lanzenbewehrten Kavallerie.

Auch die Rangordnung der einzelnen Truppenteile folgte tradierten Motiven. So galt Garde immer mehr als Linie und in der Regel eine ältere (= traditionsreichere) mehr als die jüngere Formation. Die Spitze der Wertepyramide stellten die preußischen Garde-Regimenter dar, obwohl auch in den anderen Kontingenten Regimenter Garderang hatten. Ein Zeitgenosse erinnert sich: „Ich glaube sagen zu können, dass wir Garde-Kavallerie-Offiziere ein Leben führten wie kaum ein anderer Stand auf der ganzen Erde. Der Dienst wurde sehr ernst genommen, aber schließlich dauerte er nur 5-6 Stunden täglich. Der ganze übrige Tag gehörte den Vergnügen in allen Abstufungen. Wer zu Hause bleiben wollte, hatte im Kasino einen reizend behaglichen Klub, wer ausgehen wollte, wurde geehrt wie sich der Außenstehende kaum vorstellen kann. Das stieg natürlich manchem in den Kopf. Traf man irgendwo mit Linienoffizieren, womöglich Infanteristen oder gar Pionieren zusammen, so kam man sich nicht nur im innersten Herzen wesentlich wichtiger vor, sondern diese Überlegenheit wurde auch von den anderen mehr oder minder anerkannt“1. Ähnlich die Verhältnisse bei der Garde-Infanterie. Die besondere Position in der vertikalen Struktur der Über- und Unterordnung verpflichtete aber auch und motivierte zu besonderen Leistungen, ein gewolltes Ergebnis des geförderten Korpsgeistes. Die Schattenseiten waren ein Hang zur Abgeschlossenheit und gelebte Arroganz.

Die Rekrutierung der Rekruten für die Gardeformationen erfolgte durch sämtliche Bezirkkommandos. Freiwillige Meldungen waren natürlich möglich. Die Aspiranten mussten die körperlich und geistig begabtesten Wehrpflichtigen sein. Wobei untadelige Führung und eine Mindestgröße von 1,70 m Voraussetzung waren. Bei der leichten Garde-Kavallerie wurde eine geringere Mindestkörpergröße gefordert: 1,67 m. Ansonsten galt bei der Linie eine Mindestgröße von 1,54 m. Die Volkstümlichkeit vieler Gardeeinheiten lässt sich nicht leugnen und spiegelt sich in vielen – teilweise skurrilen – Spitznamen wider.

Die Garde-Regimenter / Bataillone garnisonierten primär in Berlin, Potsdam und Spandau. Mittel- und Höhepunkt des militärischen Lebens in Potsdam war die Frühjahrsparade2. Exerzierplätze befanden sich in Potsdam u. A. im Lustgarten, zwischen dem neuen Palais und den Kommuns (Mopke genannt) und auf dem Bornstedter Feld. Größere Übungen fanden auf dem Döberitzer Gelände – einer Hochfläche zwischen Potsdam, Wustermark und Spandau - statt.  

Der Etat des deutschen Heeres wies im Jahre 1914 zusammen 438 Generale, 721 Regiments-Kommandeure, 3274 Stabsoffiziere (Bataillons-Kommandeure usw.), 8184 Hauptleute/ Rittmeister und 17429 Oberleutnants/ Leutnants auf.  438 Generale gab es 1914 bei allen Waffen, und zwar in Preußen: 345, in Bayern: 50, in Sachsen: 28 und in Württemberg: 13, sowie 2 beim Reichsmilitärgericht. Die Rangstufen der Generalität waren: Generalmajor, Generalleutnant, General (der Infanterie, Kavallerie, Artillerie), General-Oberst und General-Feldmarschälle.

Das Offizierskorps3 ergänzte sich durch Kadetten und sonstigen in die Armee eintretenden Offiziers-Aspiranten (Fahnenjunker). Voraussetzungen hierfür waren neben der körperlichen Brauchbarkeit und einem Mindestalter von 17-23 Jahren die vorgeschriebene wissenschaftliche Vorbildung. Erforderlich war das Abitur bzw. das Abschlusszeugnis einer Realschule 1. Ordnung (in Bayern war das Abitur unabdingbar). Die Befähigung konnte auch im Rahmen der so genannten Fähnrichs-Prüfung vor der Ober-Examinations-Kommission nachgewiesen werden. Über die Annahme der Aspiranten entschied der Regimentskommandeur.

Nach Beförderung zum Fähnrich (=Unteroffiziersrang) und Besuch der Kriegsschule musste eine Offiziers-Prüfung abgelegt werden. Die Prüfung hatte vor allem militär-wissenschaftliche Fächer zum Inhalt, nämlich Waffenlehre, Taktik, Befestigungslehre, Heeresorganisation (Heerwesen), sowie militärischer Geschäftsstil, Terrainlehre und Planzeichnen. Das Zeugnis zur Reife zum Offizier war der erste Schritt, weitere Voraussetzung war eine günstige Beurteilung durch den jeweiligen Truppenteil und der Vorschlag zur Beförderung zum Leutnant. Diese erfolgte in der Regel im 2. Dienstjahr.

Zu den Bildungsanstalten für Offiziere gehörten die Kadettenanstalten, die Kriegsschulen und die Kriegsakademie. Zu den vorhandenen 8 Kriegsschulen kamen bis 1914 drei weitere Einrichtungen (Hersfeld, Danzig, Bromberg). Bayern hatte eine eigene Kriegsschule (München). An der Kriegsakademie in Berlin wurden vor allem zukünftige Generalstabsoffiziere geschult, und zwar 3 Jahrgänge mit zuletzt 480 Offizieren. Die Kriegsakademie verfügte seit 1907 auch über eine Reitanstalt. 

Schon im 17. Jahrhundert gab es in Preußen Kadetten-Kompanien, in denen der militärische Nachwuchs ausgebildet wurde4. 1816 wurden die Anstalten neu gestaltet. Seit 1818 war die Ober-Militär-Examinations-Kommission für die Schlussprüfung der Kadetten zuständig. In Wahlstatt (1838), in Bensberg (1840), in Ploen (1868), in Oranienstein (1868), in Karlsruhe (1892) und in Naumburg a. S. (1899) entstanden neue Einrichtungen.  Das Berliner Kadettenhaus wurde 1878 nach Lichterfelde verlegt und zählte nun 880 Kadetten in 2 Bataillonen organisiert.

Die Hauptkadetten-Anstalt (Berlin-Lichterfelde) umfasste Anfang der 90iger Jahre des 19. Jahrhunderts 960 Kadetten, die in 8 Kompanien organisiert waren. Später stieg die Zahl auf 1000. Die Voranstalten in Potsdam, Köslin, Wahlstatt, Bensberg und Oranienstein hatten jeweils 220 Kadetten, ebenfalls Karlsruhe. Die gesamte Anzahl der Kadetten betrug etwa 2500 Kadetten und damit 15 % der Offiziersstellen (1890). 1903 zählte die Hauptkadettenanstalt Berlin-Lichterfelde 2370 Kadetten, sowie 196 Offiziere, 120 Lehrer und 288 Beamte. Vor 1914 wurden jährlich ca. 320 Kadetten entlassen. 

Vorrecht der adligen Kadetten der Hauptkadettenanstalt Berlin-Lichterfelde war die Zugehörigkeit zum Pagenkorps. Vor allem bei den Hoffestlichkeiten im Winter taten sie Dienst im kaiserlichen Schloss. Das Pagenkorps war dem Pagengouverneur - einem Oberleutnant - unterstellt, der diese instruierte und den Dienst regelte. Die Leibpagen waren einer Person des kaiserlichen Hauses persönlich zugeordnet.

Das bayerische Kadettenkorps entstand 1756 und wurde als Militär-Erziehungs- und Bildungsanstalt gegründet. Der Etat umfasste zunächst 20 Kadetten. Ab 1778 waren 24 Zöglinge vorgesehen, 1789 war die Zahl bereits auf 200 gewachsen. Die Zahlen schwankten: 1805 waren es 210. Ab 1851 gab es für eine gewisse Zeit 2 spezielle Klassen für Artillerie- und Ingenieurswissenschaften. Diese wurden später abgetrennt. Standort war München.

Das sächsische Kadettenkorps wurde am 03.10.1725 gegründet, allerdings gab es schon seit 1672 eine Kompanie adliger Kadetts. 1867 erfolgte eine Umorganisation nach preußischem Muster. Ab 1876 bestand es aus 2 Kompanien. Ab 1900 wurde eine Unter- und Oberprima beigefügt, deren Lernziele sich an den der Realgymnasien orientierten. Seit 1725 stand das sächsische Kadettenkorps in Dresden.

Seit dem 17. Jahrhundert waren die Ranggruppen der Offiziere und Unteroffiziere getrennt. Erstere hießen ursprünglich Oberoffiziere. Im Reichsheer ergänzten sich die Unteroffiziere aus geeigneten Gefreitenkorporalen und Gemeinen, die sich weiter verpflichtet hatten und aus Unteroffizierschülern. Die Beförderung zum Unteroffizier erfolgte auf Vorschlag des Kompanie-/ Eskadrons-/ Batterie-Chefs durch den Regiments-Kommandeur. Bei selbstständigen (z. B. Jäger-/ Pionier-) Bataillonen war hierfür der entsprechende Bataillons-Kommandeur zuständig. Der weitere Beförderungsgang der Unteroffiziere folgte in der Regel dem Dienstalter. Bei Feldwebeln war allein die Geeignetheit maßgeblich.

Zu den Unteroffizieren rechneten die Korporale, Sergeanten, Vizefeldwebeln/ Vizewachtmeister und Feldwebel/ Wachtmeister. Zu ausseretatsmäßigen Unteroffizieren/ Sergeanten konnten Fahnenjunker, Unteroffizierschüler, Kapitulanten, Militärmusiker, Hoboisten, Trompeter, Hornisten ernannt werden. Sanitätsunteroffiziere wurden nur im unteren Sanitätsdienst ausgebildete Mannschaften. Hierfür war eine vorherige 7-jährige Dienstzeit erforderlich. Fahnenschmiede wurden nur Mannschaften mit entsprechender Vorbildung (= Schmiedehandwerk). Fahnenschmiede konnten zu Oberfahnenschmieden und nach 12-jähriger aktiver Dienstzeit zu Vizewachtmeistern befördert werden. Militärbäcker konnten nach mindestens 3-jährigen Dienst als Militärbäcker zum Militär-Oberbäckern und nach 7-jähriger aktiver Dienstzeit zu Militär-Oberbäckern 1. Klasse (= Sergeanten) aufsteigen. Es gab auch Unteroffiziere des Beurlaubtenstandes. Bei den Ersatz-/ Landwehr-/ Landsturmformationen konnten bei Mobilmachung geeignete Unteroffiziere zu Feldwebel-Leutnants ernannt werden.

Um den Ausbau der Unteroffizierschulen machte sich in der hier relevanten Epoche vor allem Generalmajor Karl Wilhelm Eduard von Jena (1834 - 1911) verdient, er war ab Herbst 1888 Inspekteur der Infanterieschulen5. In Preußen gab es 7 Unteroffiziervorschulen mit je 2 Kompanien, Bayern und Sachsen hatten je eine Unteroffiziervorschule (Fürstenfeldbruck bzw. Marienberg). Die bayerische Unteroffiziervorschule hatte nur 1 Kompanie. Ziel der Unteroffiziervorschulen war die Heranbildung geeigneter Kandidaten für die Unteroffizierslaufbahn. Die Anwärter mussten zwischen 15-16 Jahre alt, mindestens 1,51 m groß sein, einen Brustumfang von mindestens 70-76 cm haben, gesund und körperlich gut veranlagt sein und eine tadellose Führung aufweisen können.   Ferner bedurfte es genügender Elementarkenntnisse. Die Ausbildung dauerte 2 Jahre. Unteroffiziervorschüler zählten nicht zu den Militärpersonen. Sie mussten sich zum anschließenden Militärdienst von bestimmter Dauer verpflichten, anderweitig waren die Kosten der Ausbildung zu erstatten (465 Mark/ jährlich). Grundsätzlich dienten die Unteroffiziervorschüler für jedes auf der Vorschule verbrachtes Jahr 2 Jahre aktiv in der Truppe.

Ferner gab es 7 Unteroffizierschulen: Biebrich, Ettlingen, Jülich, preußisch Marienwerder, Potsdam, Treptow a. R. und Weißenfels. Die Unteroffizierschulen bereiteten junge Männer im Alter von 17 bis 20 Jahren auf den Eintritt in den Unteroffizierstand vor. Die Mindestgröße betrug 1,54 m. Der Aufenthalt auf einer Unteroffizierschule dauerte in der Regel 2 – 3 Jahre. Die Unteroffizierschüler leisteten den Fahneneid und gehörten zu den Militärpersonen des Friedensstandes. Im Anschluss wurden die Unteroffizierschüler als Gefreite oder Unteroffiziere einem Infanterie-Regiment, Jäger-Bataillon usw. überwiesen.   

Jedes Regiment (bzw. selbständiges Bataillon) der Alten Armee hatte ein Musikkorps. Bei den berittenen Truppen (nicht Train) wurde es Trompeterkorps genannt. Die Musikkorps wurden von Stabshoboisten bzw. Stabstrompetern geleitet. Sie waren in der militärischen Hierachie den Feldwebeln bzw. Wachtmeistern vergleichbar. Angehörige der Musikkorps hießen Hoboisten, bei den berittenen Truppen Trompeter. Diese ergänzten sich aus Freiwilligen mit musikalischen Ambitionen, die für eine bestimmte Anzahl von Jahren in das Militär eintraten. Neben ihrem Dienst im Musikkorps wurden sie nur reduziert ausgebildet (Schießdienst, Reitdienst).

Bei der Infanterie gab es neben den eigentlichen Militärmusikern auch Spielleute, ausgestattet mit Trommeln, Pfeifen und Hörnern. Sie hatten Signale zu geben bzw. Ausbildung und Marsch durch Musik zu untermalen. Sie ergänzten sich aus dem Regiment bzw. dem Bataillon, galten nicht als Militärmusiker, wobei diese aber – z. B. bei Paraden – durchaus mit den Musikkorps zusammen wirkten. Zur Infanterie zählten laut dem Etat für 1913 insgesamt 226 (18) Obermusik-/ Musikmeister, 660  (11) Bataillonstambours und 2196 (180) Hoboisten und Hornisten.

Das Sanitätspersonal der deutschen Armee vor dem Weltkrieg bestand aus Sanitätsmannschaften, Krankenträgern, Militärkrankenwärtern, sowie den Sanitäts-Offizieren, -Anwärtern, Militärapothekern und Lazarett-Verwaltungs-Beamten. Erstere befanden sich bei den einzelnen Formationen und ergänzten sich aus der Mannschaft. Die Krankenträger und Militärkrankenwärter gehörten zum Train. Krankenträger gab es im Frieden nur bei Übungen und Manövern. Sie gab es schon seit 1813.

Die Sanitätsoffiziere waren zugelassene Ärzte mit verschiedenen Rangstufen. Militärapotheker und Lazarett-Verwaltungs-Beamte gehörten zur Militärverwaltung. Sanitätsmannschaften galten schon seit 1867 als Kombattanten (Kämpfer), für sie wurde ab 1869 die Rotkreuzbinde am linken Oberärmel vorschriftsmäßig.  Sie wurde vermutlich im Feldzug 1866 zum ersten Mal angelegt. Zur Infanterie zählten laut dem Etat für 1913 insgesamt 1318 Sanitätsoffiziere und 1433 -unteroffiziere. Bei den Jägern (und Schützen) waren es zu diesem Zeitpunkt 36 bzw. 53.

Im Frieden oblag die Gesundheits- und Krankenpflege den Sanitätsoffizieren, die von Krankenwärtern unterstützt wurden. Um ansteckbare Krankheiten möglichst vorzubeugen, mussten die Unterkunftsräume in den Kasernen regelmäßig untersucht werden, ebenso das Trinkwasser und die Lebensmittel. Die Mannschaften sollten vor Beginn größerer Märsche – z. B. zur Manöverzeit - auf ihre Belastbarkeit hin untersucht werden. In den Kasernen gab es Revierkrankenstuben, in den Garnisonen existierten Lazarette. Für Unteroffiziere und Gemeine wurden bei den verschiedenen Armeekorps Genesungsheime errichtet.

Zum Militär gehörte ein umfangreicher Verwaltungsapparat. Hier agierten Militär- und Zivilbeamte. Diese waren auch uniformiert, kennzeichnend waren allgemeine Beamtenabzeichen und besondere Rangabzeichen. Die Militärbeamte zerfielen in obere (höhere und mittlere) und untere Beamte (ab Feldwebel abwärts), erstere hatten Offizierrang. Die Zivilbeamten rangieren nur nach ihrem Beamtenrang. Im Krieg traten – mit Mobilmachung - die Zivil- zu den Militärbeamten über.  Zahlmeister bearbeiteten die Dienstgeschäfte der Truppenteile im Zusammenhang mit Verpflegung, Besoldung, Bekleidung usw. Ferner führten sie die Kasse. Jedes Regiment, Bataillon usw. hatte einen Zahlmeister, die durch die Intendanturen beaufsichtigt wurden. Es handelte sich um eine Militärbeamten-Laufbahn. Voraussetzung war u. A. ein 2jährige aktive Dienstzeit (Einjährig-Freiwillige wurden bevorzugt angenommen). Nach einigen Praktika – u. A. 9 Monate bei einer Intendantur – musste eine Zahlmeister-Prüfung abgelegt werden. Bei jedem Armeekorps wurde eine Liste der Zahlmeister-Aspiranten geführt. Zunächst im Range eines Sergeanten erfolgte die Beförderung zum Zahlmeister-Aspiranten nach Maßgabe freiwerdender Stellen, ebenso die Beförderung zum Zahlmeister. Hier war das Dienstalter von Bedeutung. Zur Infanterie zählten laut dem Etat für 1913 (die Zahlen in Klammern betreffen die Jäger und Schützen) insgesamt 880 (18) Oberzahlmeister und Zahlmeister und 665 (18) Unterzahlmeister.

Bereits im Frieden war für die religiöse Betreuung gesorgt6. Zum Reichsheer gehörten 1914 an evangelischen Geistlichen: 1 Feldprobst, 21 Militär-Oberpfarrer, 101 Militärpfarrer und 98 Küster, an katholischen Geistlichen 1 Feldprobst, 9 Militäroberpfarrer, 60 Militärpfarrer und 54 Küster. 1918 gab es im deutschen Heer etwa 3500 Feldgeistliche, darunter auch Feldrabbiner auf freiwilliger Basis. Noch im 1. Weltkrieg war die Religion auf beiden Seiten ein wichtiger moralischer Faktor, allerdings konnten aus dem krassen Gegensatz zwischen christlichen Werten und dem Frontalltag auch schwerwiegende Gewissenskonflikte entstehen.

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