Napoleon und Preußen - Betrachtungen über den Untergang der altpreußischen Armee im Jahr 1806

Porträt Napoleon I. (15.08.1769 - 05.05.1821). Nach dem Gemälde von R. le Fevre. Entnommen aus: Friedrich von Kircheisen, Napoleon I. und das Zeitalter der Befreiungskriege in Bildern, Leipzig 1914, S. 179.

Im Jahre 1806 kommt es zur Konfrontation zwischen dem postfriderizianischen Preußen und dem jungen französischen Kaiserreich. Diese Auseinandersetzung soll für die angesehene Militärmacht Preußen zum bitteren Lehrstück werden. Als sich in dem besagten Jahr die Kriegsgefahr verdichtet und der Konflikt zwischen Frankreich und Preußen abzuzeichnen beginnt, sind Österreich und Russland bereits geschlagen. Nun steht Preußen allein auf dem Schlachtfeld, halbherzig unterstützt von Sachsen. König Friedrich Wilhelm III. hat sich nur schwer für einen Waffengang entscheiden können und bis zuletzt auf eine diplomatische Lösung gehofft. Die preußische Kriegserklärung ist auch auf das Drängen der erstarkten Kriegspartei im Lande zurückzuführen, der sowohl ranghohe Militärs als auch Politiker, sowie bedeutsame gesellschaftliche Personen und auch Angehörige der königlichen Familie angehören.

Bildnis der Königin Luise von Preußen (1776 - 1810). Nach einem Gemälde von J. Grassi. Entnommen aus: Friedrich von Kircheisen, Napoleon I. und das Zeitalter der Befreiungskriege in Bildern, Leipzig 1914, S. 151.

Preußen hat seit dem Separatfrieden von Basel (1795) abseits gestanden, hat nicht teilgenommen an dem Kampf der etablierten Mächte gegen die französische Republik, sondern sein Heil in der bewaffneten Neutralität gesucht und sich vor allem im Osten engagiert. Das zögerliche Verhalten Preußens auf außenpolitischem Terrain wird von Frankreich zu Recht als Schwäche ausgelegt Am 12.09.1806 schreibt z. B. Napoleon an Talleyrand, dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten: "Die Idee, Preußen könnte es wagen, allein mit mir anzubinden, scheint mir so lächerlich, dass sie keine Erörterung bedarf..." (Schulze, Briefe Napoleons, S.198).

Selbst als Österreich und Russland im Jahre 1805 versuchen, dem französischen Expansionsstreben Einhalt zu gebieten, macht Preußen zwar mobil, aber in erster Linie mit Blick auf befürchtete russische Neutralitätsverletzungen. Nachdem allerdings französische Truppen unter Bernadotte 2) preußisches Territorium ohne Respektierung preußischer Gebietshoheit durchquert haben, besetzt Preußen Hannover. Erst jetzt kommt es zu einer Annäherung  mit Österreich und Russland (Vertrag mit dem Zaren vom 03.11.1805), aber die Kapitulation einer österreichischen Heeresabteilung in Ulm und die Niederlage bei Austerlitz (02.12.1805) lässt die sich anbahnende Allianz zerbrechen. Nun ist es aber für eine preußische Intervention zu spät. Es ist aber nicht nur die charakterliche Schwäche des preußischen Königs, die ein energisches Auftreten Preußens verhindert, sondern Spekulationen auf Landgewinn mögen die preußische Diplomatie zumindest ebenso nachhaltig beeinflusst haben.

Am 15.12.1805 kommt es zu einem Vertrag (von Schönbrunn) mit Napoleon, der Hannover Preußen zuspricht. Dafür muss Preußen Ansbach-Bayreuth, Neufchatel, Cleve und die Festung Wesel abtreten. Mit diesem geschickten politischen Schachzug hat Napoleon Preußen auf Konfliktkurs mit England gebracht und als potentiellen Gegner zunächst einmal ausgeschaltet. Im März des Jahres 1806 wird Joseph Bonaparte König von Neapel, im Mai Louis Bonaparte König von Holland. Im Juli wird der Rheinbund errichtet, das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ist gekommen. Folgerichtig legt im August Franz II. die deutsche Kaiserwürde nieder und begnügt sich fortan mit dem Titel: Franz I., Kaiser von Österreich. In diesem Monat wird ruchbar, dass Napoleon mit England Verhandlungen über das zukünftige Schicksal Hannovers zu führen begonnen hat, ein politischer Affront gegenüber Preußen. Damit wird dessen außenpolitisches Versagen offenkundig, der günstige Zeitpunkt für ein Zusammengehen Preußens mit Österreich und Russland ist nun jedoch verpasst.

Doch anstatt die politische Lage trotz der eindeutigen Provokation oder besser Missachtung durch Frankreich realistisch zu betrachten, meint man nunmehr mit Waffengewalt antworten zu müssen, wenn auch die Mobilmachung des Jahres 1806 nicht mehr als eine bewaffnete Demonstration sein soll, gleichsam ein Warnschuss für den französischen Kaiser. Auch für diesen kommt der drohende Konflikt zur Unzeit, fürchtet er vor allem ein preußisches Zusammengehen mit Russland. Das Ansehen der preußischen Armee ist zwar seit Valmy (Schlacht vom 20. September 1792) lädiert; aber dennoch ungebrochen und in erster Linie ist es die preußische Kavallerie, die dem französischen Kaiser Sorgen bereitet. Auf den preußischen König wird der innenpolitische Druck immer stärker und so gibt er dem Drängen der "Patrioten" schließlich nach. Das Rad des Krieges beginnt sich zu drehen.

Übersichtskarte zum Feldzug 1806. Entnommen aus: Julius Pflugk-Hartung, Napoleon I. Revolution und Kaiserreich, Berlin, o. J., S. 372.

Am 08.10.1806 marschieren die Franzosen in drei Kolonnen in Sachsen ein. Deren Kopfstärken betrugen nach Chandler (Napoleon, 1978, S. 79) 41000, 70000 und 50000 Mann. Diesen Aufmarsch skizziert Peter Paret in seiner Darstellung der Schlacht von Jena wie folgt: "Napoleon ging in drei Kolonnen, ein bis zwei Tagemärsche voneinander getrennt vor. In der Mitte auf der Straße Bamberg - Leipzig Bernadottes I. Korps, Murats Kavallerie, Davouts III. Korps, das Kaiserliche Hauptquartier und die Garde, zusammen 70000 Mann, . Rechts auf der Straße Bayreuth - Plauen die 50000 Mann des IV. und VI. Korps unter Soult und Ney. Links auf der Straße Bamberg - Coburg - Saalfeld die etwas schwächeren V. und VII. Korps unter Lannes und Augereau. Diese 160000 Mann bildeten, was Napoleon ein ungeheures "Bataillon Carré" nannte, das nach jeder Seite aufmarschieren und in dem jede Division in den Kampf eintreten und so lange kämpfen konnte, bis andere zu ihrer Unterstützung herangekommen waren" (Cyril Falls/ Hrgb., Große Landschlachten, Frankfurt a. M. 1964, S. 116).

Weimarer Scharfschützen. 1806. Entnommen aus: D. F. W. Deiß, Das Deutsche Soldatenbuch. Deutschlands Wehr und Waffen im Wandel der Zeiten. Leipzig 1806, S. 220.

Die Ausgangssituation auf der preußisch-sächsischen Seite stellt Peter Paret folgendermaßen dar: "Die Preußen hatten sich entschlossen, dem erwarteten Angriff durch rasches Vorgehen gegen den Main zuvorzukommen, und hofften, die französischen Verbände einzeln zu zerschlagen, ehe sie zu einem Zusammenwirken kommen konnten. Die unglückselige Tendenz, alles decken zu wollen, führte dazu, dass einschließlich 18000 Sachsen nur 120000 Mann verfügbar waren. Die Versammlung dieser unterlegenen Kräfte ging zu langsam vor sich. Als die Armee Ende September den Nordrand des Thüringer Waldes erreichte, war der Feind schon in Bayern versammelt, und die Gelegenheit für eine Überraschung war vorbei. Die nächste Woche vergiing mit Beratungen im Kriegsrat. Am 08. Oktober stand die Hauptarme von 53000 Mann, bei der sich der König befand, im Raum Erfurt - Weimar, das Korps Rüchel und Blücher bei Eisenach. An der Saale zwischen Saalfeld und Jena stand die Armeeabteilung des Fürsten Hohenlohe mit 43000 Mann, und kleinere Verbände waren zwischen Meiningen und Magdeburg zersteut. Braunschweig und Hohenlohe blieben westlich von Napoleons Vormarschstraßen, nur ein Detachement von 6 Bataillonen unter Tauentzien beobachtete das französische Vorgehen auf dem rechten Saaleufer..." (wie vor, S. 117 - 118).

Porträt des Prinzen Loius Ferdinand von Preußen (1772 - 1806). Aus dem Hohenzollernjahrbuch. Entnommen aus: Friedrich von Kircheisen, Napoleon I. und das Zeitalter der Befreiungskriege in Bildern, Leipzig 1914, S. 144.

Das Bündnis mit Russland wird erst nach der kommenden Katastrophe von Jena und Auerstedt im sich anschließenden Polenfeldzug wirksam.

Bereits die Vorgefechte am 09.10. bei Schleiz (Tauentzien) und am 10.10. bei Saalfeld (Louis Ferdinand) verlaufen unglücklich., letzterer kommt hierbei ums Leben.

Der Tod des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen am 10.10.1806 Nach einem Stich von J. L: Rugendas. Entnommen aus: Friedrich von Kircheisen, Napoleon I. und das Zeitalter der Befreiungskriege in Bildern, Leipzig 1914, S. 145.

In der unglücklichen Doppelschlacht von Jena und Auerstedt am 14.10.1806 stehen sich bei Jena die Hauptmasse der französischen Truppen und Napoleon und die Korps Hohenlohe (30000 Mann) und Rüchel (13000) gegenüber. Rüchel greift erst später in die laufende Schlacht ein, da seine Ausgangsposition am 14.10. Weimar war.

Karte des Kriegsschauplatzes. Entnommen aus: Julius Pflugk-Hartung, Napoleon I. Revolution und Kaiserreich, Berlin, o. J., S. 379.

Eine Schilderung der Schlacht von Jena findet sich bei Graf Yorck v. Wartenburg (Napoleon als Feldherr, Berlin 1904, S. 264 ff.): "Um 4 Uhr morgens begibt sich der Kaiser zu diesem Korps, redet die Soldaten an, verkündet ihnen, dass die preußische Armee völlig abgeschnitten ist, und erinnert sie an die gleiche Lage Macks vor einem Jahre am gleichen Tage; um 6 Uhr tritt dann das Korps an, in dem dichten Nebel des kalten Oktobermorgens gegen die feindliche Stellung bei Closwitz - Lützeroda vorgehend. Nach längerem Feuergefecht begann gegen 8 Uhr der Nebel sich allmählich aufzuhellen, und das Korps, nunmehr erst die Angriffsobjekte erkennend, geht gegen die viel schwächere Hohenlohesche Vorhut mit vorgenommenem rechten Flügel vor, verdrängt sie aus Closwitz und wirft sie gegen 9 Uhr unter starken Verlusten gegen den Dornberg zurück. Lannes drängt sodann nach und zersprengt die feindliche Vorhut gänzlich; gegen 10 Uhr nimmt er in der Linie Closwitz-Lützeroda Stellung".

Plan der Schlacht von Jena. Entnommen aus: Napoleon. Die Memoiren seines Lebens, Bd. 9, Wien-Hamburg-Zürich, S. 284. Die preußischen Truppen sind geschwärzt dargestellt.

"So war genügender Raum auf den Höhen gewonnen und "der Kaiser hätte gewünscht, es noch zwei Stunden aufzuschieben, handgemein zu werden, um in der Stellung, die er soeben nach dem Angriffe am Morgen genommen hatte, die Truppen, welche noch herankommen sollten, und besonders seine Kavallerie abzuwarten" (Fünftes Bulletin, Jena 15. Oktober)., er musste aber die Erfahrung machen, die wir schon bei Austerlitz zu betonen für gut hielten, dass nur der Augenblick und die Richtung der Eröffnung eines Angriffs in den Händen des Feldherrn liegt, ein Abbrechen und Wiederansetzen des Kampfes aber meist unmöglich wird".

Die Schlacht bei Jena am 14.10.1806. Nach einem Stich von J. L. Rugendas. Entnommen aus: Friedrich von Kircheisen, Napoleon I. und das Zeitalter der Befreiungskriege in Bildern, Leipzig 1914, S. 145.

"Noch während der letzten Kämpfe Lannes hatte auch Soult die Hochfläche erstiegen und stand um 10 Uhr vorwärts Zwätzen. Dort geht nun von Rödigen her eine feindliche Abteilung gegen ihn zum Angriffe vor. Dieselbe war von Hohenlohe am Abend vorher nach Dornburg zur Besetzung des dortigen Saale-Überganges entsendet worden und hatte sich nun auf den Kanonendonner hin bei Rödigen wieder zusammengezogen. Die Verbindung mit der Armee wieder aufzunehmen, gelang ihr jedoch nicht, Soult wies den Angriff bald ab und drängte sie über Nerkwitz hinter den dortigen Bach zurück. Sie zieht sodann auf Apolda ab".

Napoleon in der Schlacht von Jena. Nach einem zeitgenössischen Stahlstich. Entnommen aus: D. F. W. Deiß, Das Deutsche Soldatenbuch. Deutschlands Wehr und Waffen im Wandel der Zeiten. Leipzig 1806, S. 222.

Zu gleicher Zeit hatte aber auch Hohenlohe selbst sich in Bewegung gesetzt und seine Armee in die Linie in die Linie Vierzehnheiligen-Isserstedt vorgeführt. Mittlerweile sind aber fernere französische Truppen auf der Hochebene eingetroffen. Ney mit seiner Vorhunt dringt zwischen den beiden Divisionen Lannes`auf Vierzehnheiligen vor und besetzt das Dorf noch vor den Preußen, die Garde marschiert hinter Lannes auf Vierzehnheiligen vor und besetzt das Dorf noch vor den Preußen, die Garde marschiert hinter Lannes in Reserve auf, Augereau entwickelt sich auf dem Flohberge zwischen Cospeda und der Schnecke. Hohenlohe geht nunmehr in entwickelter Linie gegen die vordere französische Linie vor; diese wurde gebildet durch Ney in Vierzehnheiligen, links von ihm, links von ihm gegen Isselstädt hin stand Suchet, recht von Vierzehnheiligen Gazan. Die Garde hielt der Kaiser, der noch über keine andere Reserve verfügte, am Dornberge zurück".

Napoleon in der Schlacht von Jena am 14.10.1806. Nach dem Gemälde von H. Vernet. Entnommen aus: Friedrich von Kircheisen, Napoleon I. und das Zeitalter der Befreiungskriege in Bildern, Leipzig 1914, S. 146.

"Vor der vorgehenden Hohenlohenschen Linie weichen die französischen Schützen zurück, auch das nur schwach besetzte Isserstädt wird aufgegeben, jedoch vor Vierzehnheiligen stockt der Angriff, Artilleriefeuer wird gegen das Dorf gerichtet, und die preußische Infanterielinie, Salvenfeuer abgebend, verfällt in ein stehendes Feuergefecht. So bleibt es ohne Entscheidung bis gegen Mittag, die Franzosen sich verteidigend und Vierzehnheiligen behauptend, die Preußen nicht zu einem entscheidenen Angriffsstoße vorgehend. Um diese Zeit treffen aber auf dem linken Saale-Ufer die Divisionen Leval und Legrand von Soult, Marchand von Ney ein, und der Kaiser, jetzt im Besitze frischer Reserven, lässt den bisher vorhandenen Teil seiner Armee nun zum allgemeinen Angriffe auf die preußische Linie vorgehen. Soult wendet sich gegen den linken Flügel, die Garde geht auf Vierzehnheiligen vor, und Augereau wendet sich gegen Isserstädt und die Schnecke, wo der rechte Flügel Hohenlohes, die Sachsen, standen. Dem gemeinsamen Drucke dieser Massen kann die schon durch das zweistündige Stehen im französischen Schützenfeuer erschütterte preußische Linie nicht widerstehen, sie wird geworfen und ihr Rückzug durch die nachdrängenden Franzosen bald in völlige Flucht verwandelt Es war 2 Uhr".

Die Schlacht von Jena. Nach einer zeitgenössischen Darstellung. Entnommen aus: D. F. W. Deiß, Das Deutsche Soldatenbuch. Deutschlands Wehr und Waffen im Wandel der Zeiten. Leipzig 1806, S. 223.

"Um diese Zeit trifft Rüchel auf dem Schlachtfelde ein, allein sein schwaches Korps kann das Schicksal des Tages nicht mehr wenden; über Kapellendorf auf Groß-Romstädt vorgehend drückt er zunächst die vorderen französischen Abteilungen zurück, wird aber bald durch Übermacht angegriffen und nach kurzem Gefechte gänzlich geworfen.. Auch der Widerstand, den auf dem rechten preußischen Flügel die Sachsen in ihrer Stellung auf der Schnecke noch leisten, wird nun gebrochen; während Augereau sie in Front angreift, sendet der Kaiser über Isserstädt Marchaud in ihre Flanke, und so werden sie abgeschnitten und zum großen Teil gefangen. Um 4 Uhr ist alles entschieden, der Kaiser ist auf allen Punkte völlig Herr des Schlachtfeldes und treibt seine Kolonnen in der Richtung auf Weimar, wohin der geschlagene Feind gewichen, zur Verfolgung vor. Die Kavalleriereserve, welche eben erst eingetroffen war., und das Korps Ney, nunmehr vollständig versammelt, dringen bis Weimar vor und werfen noch einmal den Feind, der sich dort setzen wollte. Lannes erreicht Umpferstädt, Soult Schwabdorf. Der Kaiser kehrt abends nach Jena zurück, immer noch in der Überzeugung, die Haupt-Armee geschlagen zu haben".

Bei Auerstedt stößt die abmarschierende preußische Hauptarmee unter Braunschweig (50000 Mann) auf ein französisches Armeekorps unter Davout, dessen 27000 Mann es gelingt, die Preußen zu schlagen und zum Rückzug zu zwingen.

Zu diesem parallelen Kampfgeschehen ist bei August Fournier (Napoleon I. , Wien/ Leipzig 1922, Bd. II., S. 100 das Folgende zu lesen: " Während dies bei Jena geschah; wo 53000 Preußen 96000 Franzosen (in den entscheidenden Stunden jedoch nur 54000) gegenüberstanden hatten, war Braunschweig bei Auerstedt mit Davout ins Schlagen gekommen. Und trotz der fast doppelten Übermacht, über die die Preußen hier verfügten - es standen ihrer 50000 gegen 27000 Franzosen - ging ihnen doch auch diese Schlacht verloren. Anfangs nach einem übereilten Kavallerieangriff Blüchers., im Vorteil, hätten sie den Sieg erringen müssen, wenn sie nicht der dichte Nebel stundenlang an einer richtigen Schätzung des Gegners und einer kräftigen Aktion gehindert hätte - derselbe Nebel, der allerdings die Franzosen nicht abhielt, das strittige Dorf Hassenhausen gegen drei nacheinander eintreffende, schwerfällig agierende preußische Divisionen siegreich zu verteidigen und allmählich ihre Streitkräfte zu versammeln - und wenn General Kalckreuth seine Reserven (18000 Mann) ins Feuer geführt hätte. Dieser tat es nicht, weil er keinen Befehl dazu erhielt, und einen Befehl konnte er nicht erhalten, weil der Oberbefehlshaber, zu Tode verwundet, nicht mehr zu kommandieren vermochte und jegliche einheitliche Leitung aufhörte. So wurde es unmöglich, sich die Straße über Naumburg freizumachen, und der König, der jetzt das Oberkommando an sich nahm, befahl den Rückzug auf Weimar,wo er noch Rüchels und Hohenlohes Scharen intakt zu finden hoffte. Aber statt auf die Genossen traft er auf den triumphierenden Feind - ein Augenblick grausamster Enttäuschung und ernster persönlicher Gefahr zugleich. Bald war das Hauptquartier mit den Resten der Armee in haltloser Flucht vor den nachrückenden Franzosen ...."

Plan der Schlacht von Auerstedt. Entnommen aus: Napoleon. Die Memoiren seines Lebens, Bd. 9, Wien-Hamburg-Zürich, S. 291. Die preußischen Truppen sind geschwärzt dargestellt.

Der weitere Verlauf des Feldzuges, an dessen Ende die preußisch-sächsische Armee praktisch zu existieren aufgehört hat, verläuft nun Schlag auf Schlag:

16.10. Kapitulation von Erfurt (14000 preußische Gefangene)

17.10. Gefecht bei Halle (preußischer Verlust: 5000 Mann)

25.10. Einmarsch von Davout in Berlin

28.10. Kapitulation von Prenzlau (140000 Preußen ergeben sich unter Hohenlohe)

Stettin fällt (5000 weitere Gefangene)

07.11. Kapitulation von Ratkau/ Lübeck (10000 Preußen ergeben sich unter Blücher)

08.10. Kapitulation von Magdeburg (22000 Preußen ergeben sich unter Kleist)

Porträt des Generals Hohenlohe-Ingelfingen (Friedrich Ludwig Fürst zu, 1746-1818), verantwortlich für die Kapitulation von Prenzlau. Nach dem Kupferstich von J. P. Schweyer. Entnommen aus: Napoleon. Die Memoiren seines Lebens, Bd. 9, Wien-Hamburg-Zürich, S. 286.

Während der König sich nach Königsberg/ Ostpreußen zurückzieht und die am Herbstfeldzug nicht beteiligten preußischen Truppen den Kampf an der Seite der Russen fortsetzen, ist das Kriegstheater im Westen praktisch vorbei. Überschnell ist die preußische Armee zerfallen.

Die Fehlleistungen des Feldzuges 1806 sind irreführend, entsinnt man sich der Qualität und der Leistungen der preußischen Armee vor 1763. Die Niederlage in diesem für Preußen mit Katastrophen so reichen Jahr ist allerdings nur der Schlussstein einer längeren Entwicklung des allmählichen Zerfalls, die schon unter Friedrich II einsetzt. Nach 1763 gilt das Hauptaugenmerk des Königs der zerrütteten Wirtschaft und so stehen im Mittelpunkt seiner Anstrengungen der durch den Siebenjährigen Krieg bis zur Neige strapazierte zivile Bereich. Die inneren Zustände im Heer erstarren. Die Reorganisation der Ersatzverhältnisse nach 1763 betont die Gruppe der Ausländer, die zentrale königliche Werbung hat einen minderwertigen Zuwachs zur Folge. Die Beschneidung der Kompaniewirtschaft provoziert Missbräuche und Unterschleife. Ein mangelndes Versorgungssystem und eine stagnierende Beförderung führt langsam, aber stetig zu einer Überalterung in den Führungsspitzen (vgl. hierzu: Jany, Geschichte ..., Bd. III., S. 433 und Francois, Napoleon I. Schicksalswende, S. 55). Die Taktik und praktische Ausbildung verkümmert zur Revuetaktik und als deren Gipfel erscheint ein Höchstmaß an Perfektion im Manual, in der Chargierung und in den Evolutionen nach künstlichen Schemata. Die Mathematik hält Einzug in die Taktik. Jedoch solange noch der strenge König mit Argusaugen über das Heer wacht, bleibt dieses ein schlagfertiges Instrument. Erste Mängel zeigen sich aber bereits 1778/79.

Der Einzug Napoleons in Berlin am 27.10.1806. Nach einem Stich von J.- F. Jügel nach einer Zeichnung von L. Wolf. Entnommen aus: Friedrich von Kircheisen, Napoleon I. und das Zeitalter der Befreiungskriege in Bildern, Leipzig 1914, S. 149.

Nach 1786 wird aus der Stagnation Verfall. Das Beurlaubungswesen entartet über die Grenzen des Vertretbaren hinaus, bei den Offizieren ersetzt Hochmut Wissen und Können. Reformen scheitern oder bleiben im Ansatz stecken. Die Novellierung der Kantonverfassung von 1792 schreibt lediglich die bestehenden Missstände fest und vertut damit die Chance zu einer wirklichen Reorganisation, obwohl die Schattenseiten des Ersatzsystems doch bekannt sind (zu den preußischen Reformplänen vor 1806 vgl. u. A. Goltz, Frhr. v., Von Roßbach bis Jena und Auerstedt, Berlin 1906, S. 227 ff. und Faull, Otto-Heinrich, Betrachtungen zur Entwicklung der Wehrpflicht in Brandenburg-Preußen von 1500 - 1814, Rostock 1939, S. S. 33 ff.). Mehr und mehr verwässern umfangreiche Exemtionen den Grundsatz einer allgemeinen Wehrpflicht. Die Exerzierzeiten werden weiter reduziert, die Dienstauffassung lässt nach.

1806 umfasste das altpreußische Heer 7166 Offiziere, einschließlich von 150 Generalen und 935 Fähnrichs und Kornets (nach anderen Quellen: insgesamt 7096 Offiziere, und zwar 142 Generale, 885 Stabs- und 6069 Subaltern-Offiziere). Nicht eingerechnet sind die 197 Offiziere der Invalidenformationen. Die Gesamtzahl der Offiziere zählten zur Infanterie, 1735 zur Kavallerie, 289 zur Feldartillerie, 80 zur Festungsartillerie, 74 zum Ingenieurkorps.. 16 zum Mineurkorps und 8 zum Pontonnierkorps. 230 Offiziere befanden sich in Stellungen außerhalb der Front. Die Führungsspitze war nicht nur überaltert, sondern es mangelte ihr auch an Erfahrung im Kommando großer und gemischter Verbände. gab es außer den Inspektionen keine höheren Kommandos, die Generale verrichteten als Chefs ihrer Regimenter im Grunde die Dienste eines Obristen. Nur bei den Manövern begegneten sich die verschiedenen Waffengattungen, welche sonst vereinzelt und isolier in ihren Garnisonen standen. Ausnahmen bildeten die großen Städte, wie z. B. die Residenz Berlin. Die Infanterie besaß 125, die Kavallerie 203 Garnisonorte. Hierbei stand die Infanterie in den größeren und mittleren, die Kavallerie in den kleineren Städten. Die Artillerie konzentrierte sich der Masse in Berlin und in den wenigen Festungen.

Preußische Offiziere um 1806. Nach einer Zeichnung von Burger. Entnommen aus: D. F. W. Deiß, Das Deutsche Soldatenbuch. Deutschlands Wehr und Waffen im Wandel der Zeiten. Leipzig 1806, S. 219.

Im Offizierkorps jener Zeit dominierte der Adel, jedoch gab es auch bürgerliche Offiziere. So zählte man 1806 insgesamt 661 bürgerliche Offiziere, und zwar 6 Obersten, 3 Oberstlieutenants, 29 Majors, 139 Kapitäns bzw. Stabskapitäns und 484 Subaltern-Offiziere. Die vorhandenen bürgerlichen Offiziere konzentrierten sich bei den Husaren/ Towarsysz und den technischen Truppen:

Infanterie-Regimenter (Grenaidere/ Musketiere) 27

III. Musketier-Bataillone 84

Jäger und Füsiliere 95

Husaren und Towarsysz 95

Kürassiere /

Dragoner 2

Feldartillerie 205

Festungsartillerie 68

Ingenieur-, Mineur-, Pontonnierkorps 42

andere Stellungen 43.

Die nationale Mischung des Offizierkorps und im Jahre 1806 war eine relativ bunte, vor allem der polnische und französische Anteil war erheblich. In der Rangliste des Jahres 1806 finden sich 1059 Träger polnischer (819) und französischer (240) Namen. Es muss sich aber hierbei nicht zwangsläufig um tatsächliche außerhalb der preußischen Grenzen geborene Offiziere handeln, sondern sie können durchaus gebürtige Preußen sein. Vor allem nach dem Zuwachs an ehemaligen polnischen Territorien traten vermehrt Polen in das preußische Offizierkorps. Traditionell war der Anteil der Franzosen bei den Ingenieuren groß (1806: 1/5). Unter den Regiments-Chefs und - Kommandeuren finden sich 1806 bei der Infanterie 25 %, bei der Kavallerie/ Artillerie 20 % und bei den Füsilieren 33 % Ausländer.

Zwar gibt es die Bemühungen eines kleinen Kreises von wachen, kritischen Offizieren sich wissenschaftlich auszubilden und die militär-theoretischen Erkenntnisses in die Praxis umzusetzen. So gründet Scharnhorst am 02.07.1801 eine Militärische Gesellschaft, die zunächst aus 7 Offizieren und 2 Zivilisten besteht. .Am 24.07.1802 gibt sich diese Gesellschaft eine Verfassung und zählt um 1805 schon ca. 200 Mitglieder. In Potsdam entsteht eine Zweitgesellschaft. Hauptgegenstand dieses Diskussionsforums ist die veränderte Kriegsführung (vgl. Lehmann,, Max, Scharnhorst, Bd. I., S. 309 ff.). Aber es ist eben nur eine Minderheit und die tatsächlichen Führungskräfte sind der guten alten Zeit zu sehr verhaftet.

Die Mängel des preußischen Heeres werden 1806 offenbar und führen letztlich zur Katastrophe: Schwachstellen in der Organisation, eine schwerfällige Behördenstruktur, Führungsfehler, ein Überschätzen der eigenen und ein Unterschätzen der gegnerischen Kräfte, eine schlechte Logistik, eine zaudernde Haltung in der Außenpolitik und in militärischen Frage, eine unbewegliche Taktik, zu langsame Entscheidungsprozesse und eine zu sehr von den Begriffen des 18. Jahrhunderts geprägte Kriegsführung (Stichwort: begrenzter Krieg).

Man will es eigentlich bei einer massiven Drohgebärde belassen. Dies kann man bereits an dem Einsatz (und der Verzettelung) der militärischen Kräfte in diesem Herbstfeldzug des Jahres 1806 ablesen. Von den 174 1/2 Bataillonen, 255 Eskadrons und 56 Batterien, die zu diesem Zeitpunkt vorhanden sind, betreten nur 94 1/2 Bataillone, 145 Eskadrons und 26 Batterien die Schlachtfelder von Jena und Auerstedt betreten. Die fehlenden Formationen werden entweder detachiert oder zurückgehalten. Nur 54 % der Infanterie, 57 % der Kavallerie und 46 % der Artillerie sind demnach von der militärischen Katastrophe des 14.10.1806 betroffen.,

Auch deshalb fehlt es den Maßnahmen an Dynamik und den entscheidenden Persönlichkeiten an Entscheidungsfreude.

Die charakterliche Struktur des Königs hat hierbei - ebenso wie seine Abhängigkeit von Beratern - sicherlich einen verhängnisvollen Einfluss ausgeübt.

Napoleon besichtigt die Grenadiere seiner Kaisergarde im Lustgarten in Berlin im Jahre 1806. Nach einer zeitgenössischen Darstellung.

Nach der Niederlage bei Jena und Auerstedt und einem anfänglichen geordneten Rückzug ist bald ein beängstigender Zerfall zu beobachten. Unter der energischen Verfolgung durch die französischen Truppen - wobei sich vor allem die massierte Kavallerie unter Murat und das bei Auerstedt untätige Armeekorps unter Bernadotte hervortun - brechen die Reste jeglicher Ordnung und Kampfbereitschaft in sich zusammen. Schmähliche Kapitulationen sind die Folge, einige Ausnahmen allerdings rühmenswert, so z. B. die Verteidigung von Kolberg unter Gneisenau und Nettelbeck.

Porträt von Graf Neithardt von Gneisenau (1760 - 1831) Nach einer Zeichnung des Fürsten v. Radziwill. Entnommen aus: Friedrich von Kircheisen, Napoleon I. und das Zeitalter der Befreiungskriege in Bildern, Leipzig 1914, S. 148.

Während man die Kapitulationen Blüchers bei Ratkau/ Lübeck noch als ehrenvoll bezeichnen kann, so sind die die Umstände der Kapitulationen von Erfurt, Hameln, Prenzlau, Magdeburg, Stettin, Küstrin usw. mehr als zweifelhaft bis eindeutig übel. Die Vernachlässigung der Festungen und insbesondere die Besetzung derselben mit wahren Greisen bzw. unfähigen Kommandanten erweist sich als grober Fehler. Während sich die Infanterie in der Auseinandersetzung mit den Franzosen als unbeweglich, aber im Grunde als standhaft und tapfer erweist, versagt die Kavallerie völlig. Allerdings ist sie auf verschiedene Brigaden verteilt und in ihrer Zersplitterung nicht zu einem massiven Einsatz in der Lage. "Die preußische Kavallerie wurde in der Schlacht bei Jena im eigentlichen Sinne von Niemanden kommandiert und die einzelnen Brigaden, dem Zufall und sich selbst überlassen, konnten wenig bewirken, so dass für die Summe ihrer ganzen Wirksamkeit soviel als gar nichts herauskommt" (Nachrichten über die Thaten und Schicksale der Reiterei, Bd. I., zitiert bei Schöning, K. W. v., Geschichte des 3. Kgl. Pr. Dragoner-Regimentes, S. 339). Es wird jedoch kritisiert, dass sie die Infanterie auch durch einzelne Attacken und Aktionen vor der üblen Wirkung des Feuers der französischen Tirailleure hätte bewahren können.

Bildnis des Feldmarschalls G. L. v. Blücher (1742 - 1819). Entnommen aus: Friedrich von Kircheisen, Napoleon I. und das Zeitalter der Befreiungskriege in Bildern, Leipzig 1914, S. 148.

Das preußische Feldjäger-Regiment bewährt sich unter York im Gefecht bei Altenzaun am 26.10.1806). Die Leistungen von Leistungen von Scharnhorst bei Auerstedt werden in der Literatur gerügt, jedoch hat er später die schwere Artillerie meisterhaft dem Gegner zu entziehen gewusst.

Die preußische Armee setzte sich aus In- und Ausländern zusammen. Zum Ergebnis dieser Kombination gibt es zahlreiche kritische zeitgenössische Urteile. So äußert sich z. B. Carl Friedrich v. Blumen Junker im Füsilier-Bataillon v. Rühle, in seinen Memoiren hierzu wie folgt: " Unsere Armee bestand zum großen Teil aus Ausländern, die zwar unsere besseren Soldaten, aber doch nur Zugvögel waren, auf die man, namentlich im Unglück, nicht rechnen konnte. Die Inländer aber blieben immer Bauern, die etwas exerzieren konnten, aber vom Dienst im Felde gar nichts wussten" (Derselbe, Von Jena bis Neiße. Militär- und kulturgeschichtliche Bilder aus den Jahren 1806 - 19, Leipzig 1904, S. 10). Zu denken gibt, dass 1806 allerdings der Ausländeranteil nur 36 % (Ausländer/ Inländer = 4 : 7) ausmachte und sich unter den Ranzionierten aber viele Ausländer befinden und insoweit entsprechen ihre guten Leistungen nicht ihrem schlechter Ruf.

Wie überhaupt die zeitgenössischen Memoiren von vielen bemerkenswerten Einzeltaten zu berichten wissen. Bei Eichroth befreien 50 Husaren unter Hellwig ca. 4000 preußische Gefangene aus französischer Bewachung (der Kapitulation von Erfurt stammend). Die Taten der Freikorps Schills und des Grafen von Götzen (in Schlesien) sowie das Bestreben vieler Offiziere, aber auch Mannschaften zur restlichen preußischen Armee nach Ostpreußen zu gelangen, dürfen bei einem Gesamturteil nicht unbeachtet bleiben.

Napoleon in der Schlacht Preußisch-Eylau. Nach einem originalen Stahlstich aus dem 19. Jhdt., verlegt im Kunst-Verlag Carlsruhe.

Im Polenfeldzug nehmen die Preußen unter L`Estoq regen Anteil am Kampfgeschehen. 5000 Mann unter Scharnhorst verhindern bei Preußisch-Eylau (07. bis 09. 02.1807) einen französischen Sieg. Dass ab 1808 eine Reorganisation des preußischen Heeres so rasch von statten geht und dasselbe bereits ab 1813 maßgeblich zum Sieg über Napoleon beitragen kann, zeigt, dass 1806/07 die gute Substanz des altpreußischen Heeres nicht untergegangen ist. Die führenden Männer der Reorganisation (Scharnhorst, Gneisenau, Boyen, Grolmann usw.) waren schon vor 1806 zum Teil in führender Position tätig. Auch die Siege der Befreiungskriege werden zum Teil unter dem Befehl von Offizieren erfochten, die bereits 1806 dienten. Von den bei Ausbruch des Herbstfeldzuges eingesetzten preußischen Offizieren fallen 7 Generale, 31 Stabs- und 152 Subaltern-Offiziere. Bis zum Beginn der Befreiungskriege scheiden - vor allem wegen der erforderlichen Reduzierung der Heeresmacht - 4933 Offiziere aus. Nur 208 Offiziere (17 Generale, 50 Stabs- und 141 Subaltern-Offiziere) müssen ihren Dienst aufgrund von Fehlverhalten quittieren. Insgesamt nehmen in der Folge an den für Preußen erfolgreichen Befreiungskriegen 3898 bereits im Jahre 1806 aktive Offiziere teil, wovon in der Zeit von 1809 bis 1815 insgesamt 317 fallen. Damit hat sich das preußische Offizierkorps (und die gesamte preußische Armee) letztendlich rehabilitiert. Voraussetzung hierfür war aber eine umfassende gesellschaftliche und militärische Reform.

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