Szenen des Krieges - Minen- und Granatwerfer

Leichter Minenwerfer. Originales Foto.

Bereits vor dem Kriegsausbruch wurden die ersten Minenwerfer konstruiert. Es handelte sich um in der Regel glattrohrige Steilfeuergeschütze, die Granaten verschossen und vor allem für den Festungskrieg gedacht waren. Sie hatten im Verhältnis zu den üblichen Geschützen nur eine geringe Schussentfernung, sollten also vor allem im Nahgefecht eingesetzt werden. Erstmalig wurden Minenwerfer bei der Belagerung von Port Arthur im Jahre 1904 eingesetzt.

Leichter Minenwerfer. Undatiertes originales Foto.

Beim Minenwerfer handelte es sich um ein Wurfgeschütz, welches zur Vernichtung widerstandsfähiger bzw. nur schwer zu treffender Hindernisse Ziele diente, wie z. B. Geschütz-, Maschinengewehr- oder gepanzerter Beobachterstellungen.

Die ersten deutschen Modelle waren schwere bzw. mittelschwere Minenwerfer, die Granaten bzw. Minen etwa 400 bzw. 759 m weiter schleudern konnten.  Der schwere Minenwerfer verschoss Wurfminen mit einem Gewicht von 97 kg. Der mittlere Minenwerfer wurde mit Wurfminen mit einem Gewicht von 51 kg geladen. Die kleineren Wurfminen für leichte Minenwerfer wogen 4,5 kg.

Vorführung eines schweren Minenwerfers. Originale Fotokarte. Um 1915.

Im Grunde folgte der Minenwerfer dem Prinzip des Mörsers. Es handelte sich um Vorderlader, größere Kaliber waren aber als Hinterlader eingerichtet. 

Im Stellungskrieg wurde deshalb die Bedeutung dieser Waffe schnell klar, vor allem leichte und damit leichter transportablere Minenwerfer mit einer Reichweite von bis 1000 m erlangten im Infanteriekampf eine bedeutsame Rolle. Mit ihnen konnte der Gegner hinter einer Deckung getroffen werden.

Soldaten mit leichten Minenwerfer. Originales Foto um 1917.

Zu Beginn des Krieges existierten 70 schwere und 110 mittlere Minenwerfer in den Pionierparks. Später wurden die weiter oben genannten leichten Minenwerfer konstruiert und weiterentwickelt. Die Minenwerfereinheiten wurden ständig vermehrt. Zunächst gehörten sie zur Pionierwaffe.

Pionier-Bataillon Nr. 30. Minenwerfer-Kompanie. Originales Foto aus dem Jahre 1916.

Jedes Pionier-Bataillon erhielt eine Minenwerfer-Kompanie, im Rahmen des weiteren Ausbaus der Truppe erhielt dann jedes Infanterie-, Jäger- bzw. Schützenbataillon 4 leichte Werfer, nur die schweren und mittleren Minenwerfer blieben Divisionstruppe. Letztere wurden nach wie vor von Pionieren bedient, die leichten Minenwerfer wurden ausschließlich eine Infanteriewaffe.

Schwerer Minenwerfer. Undatiertes originales Foto.

Letztendlich gab es 23 Minenwerfer-Bataillone, 250 Minenwerfer-Kompanien und 580 Minenwerfer-Abteilungen. Insgesamt verfügte man über 17000 Minenwerfer.  

Foto als Erinnerung an einen (Granaten-)Minenwerfer-Lehrgang in Altengrabow (Truppenübungsplatz) im Jahre 1917.
Blinker einer Minenwerfer-Kompanie. Originales Foto. Undatiert. Um 1915.

Empfohlene Beiträge