Das deutsche Reichsheer im Weltkrieg - Uniformierung und Ausrüstung - Kopfbedeckungen - Stahlhelm
Die augenfälligste Veränderung brachte aber die Einführung des Stahlhelms im Jahre 1916 mit, der die klassische Pickelhaube ablöste.
Anlass für diese Neuerung war die enorme Zahl von Kopfverletzungen z. B. auch durch Granat- oder Steinsplitter. Laut Jürgen Kraus lagen bei den tödlichen Verwundungen die Kopfverletzungen mit fast 50 % an der Spitze.
Ab Sommer 1915 entwickelten zwei bekannte Wissenschaftler einen neuen Helmtyp, der Chirurg Professor Dr. August Bier und der Hauptmann der Artillerie Friedrich Schwerd. Zunächst wurden 400 Versuchshelme produziert, die den ersten Test am 20.11.1915 bestanden.
In einer Sitzung im Kriegsministerium am 23.11.1915 wurde die Einführung des Stahlhelms befürwortet., die Vergabe der ersten Aufträge erfolgte ab April 1916.
Im April wurden die ersten 1,2 Millionen Stahlhelme bestellt.
Im 1. Weltkrieg wurden insgesamt 7,5 Millionen Stahlhelme produziert.
Erst ab Februar 1918 waren die deutschen Truppen ausreichend mit Stahlhelmen ausgestattet und konnten damit auch den jeweiligen Ersatz ausstatten.
Der Helm bestand aus hochwertigen Chrom-Nickel-Stahl. und bot ausreichenden Schutz gegen kleinere Granatsplitter und gegen Schrappnell-Kugeln.
Im Stellungskampf konnte zum Schutz gegen Direktbeschuss durch Infanterie zusätzlich ein Stirnschild (aus Nickel) aufgesetzt werden.
Die Zahl der ausgelieferten Stirnschilde sollte im Verhältnis zu den ausgelieferten Stahlhelmen ca. 5 % betragen.
Die Innenausstattung des Stahlhelms war ein Lederring, der mit drei Nieten am Helmkörper montiert war.
Am Lederring waren drei Polster befestigt.
Eine Schnur hielt drei lappenförmige Enden zusammen.
Zwei Rosetten hielten den Kinnriemen. Dieser wurde 1918 zweiteilig und bestand aus geschwärztem Leder.