Das deutsche Reichsheer im Weltkrieg - Uniformierung und Ausrüstung - Kopfbedeckungen - Stahlhelm

Schützenlinie am Waldrand im Winter. Stimmungsvolles offizielles Foto (Kriegsfotograf).Um 1916. Die Soldaten tragen Pickelhauben und Stahlhelme.

Die augenfälligste Veränderung brachte aber die Einführung des Stahlhelms im Jahre 1916 mit, der die klassische Pickelhaube ablöste.

Anlass für diese Neuerung war die enorme Zahl von Kopfverletzungen z. B. auch durch Granat- oder Steinsplitter. Laut Jürgen Kraus lagen bei den tödlichen Verwundungen die Kopfverletzungen mit fast 50 % an der Spitze.

Preussischer Unteroffizier im Feldrock mit Stahlhelm. Flandern, 1917. Die Aufschrift auf dem Foto verweist auf die schützende Wirkung der Kopfbedeckung bei Beschuss bzw. Splitterwirkung.

Ab Sommer 1915 entwickelten zwei bekannte Wissenschaftler einen neuen Helmtyp, der Chirurg Professor Dr. August Bier und der Hauptmann der Artillerie Friedrich Schwerd. Zunächst wurden 400 Versuchshelme produziert, die den ersten Test am 20.11.1915 bestanden.

In einer Sitzung im Kriegsministerium am 23.11.1915 wurde die Einführung des Stahlhelms befürwortet., die Vergabe der ersten Aufträge erfolgte ab April 1916.

Im April wurden die ersten 1,2 Millionen Stahlhelme bestellt.

Im 1. Weltkrieg wurden insgesamt 7,5 Millionen Stahlhelme produziert.

Erst ab Februar 1918 waren die deutschen Truppen ausreichend mit Stahlhelmen ausgestattet und konnten damit auch den jeweiligen Ersatz ausstatten.

Vizefeldwebel einer MG-Abteilung mit Stahlhelm. Originales Foto. Januar 1917. Gut sichtbar der Kinnriemen, der an 2 Rosetten an der Innenseite des Helmes aufgehängt war. Die Kinnriemen wurden zunächst von den Lederhelmen genommen.

Der Helm bestand aus hochwertigen Chrom-Nickel-Stahl. und bot ausreichenden Schutz gegen kleinere Granatsplitter und gegen Schrappnell-Kugeln.

Im Stellungskampf konnte zum Schutz gegen Direktbeschuss durch Infanterie zusätzlich ein Stirnschild (aus Nickel) aufgesetzt werden. 

Die Zahl der ausgelieferten Stirnschilde sollte im Verhältnis zu den ausgelieferten Stahlhelmen ca. 5 % betragen.

Unteroffizier im vereinfachten Feldrock mit Stahlhelm. Gut zu sehen ist auch der Kinnriemen. Oriniales Foto um 1917.
Infanterist feldmarschmäßig im Mantel mit Stahlhelm. Originales Foto aus dem Jahr 1917. Interessant ist der Schal als offizieller - kammermäßiger - Winterschutz.

Die Innenausstattung des Stahlhelms war ein Lederring, der mit drei Nieten am Helmkörper montiert war.

Am Lederring waren drei Polster befestigt.

Eine Schnur hielt drei lappenförmige Enden zusammen.

Zwei Rosetten hielten den Kinnriemen. Dieser wurde 1918 zweiteilig und bestand aus geschwärztem Leder.

Kavallerieschütze (Husar und Gefreiter) in feldgrauer Attila mit Stahlhelm sowie Karabiner mit aufgepflanztem Bajonett und Handgranaten am Koppel bzw. Leibriemen. Hier mit Reithosen. Originales Foto um 1917. Auch die Kavallerie trug im Stellungskampf den Stahlhelm.

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