Das Deutsche Reichsheer im Weltkrieg - Gliederung und Organisation - Armierungstruppen
Schon für die Mobilmachung waren sogenannte Armierungstruppen vorgesehen. Diese sollte die nötigen Erdarbeiten im Zuge der Verstärkung der Festungen vornehmen.
Unter Armierung verstand man die Überführung einer Festung vom Friedens- in den Kriegszustand.
In diesen Einheiten dienten ehemalige Offiziere, alte Unteroffiziere. Es gab neben einem Adjutanten, einem Rechnungsführer, einem Kompaniefeldwebel auch einen Sanitätsdienst und anderes Unterpersonal.
Der Bedarf an solchen Truppen war aber sehr groß und wurde mit dem Übergang zum Stellungskrieg noch größer. Deshalb wurde diese Gattung weiter ausgebaut, z. B. durch Zuweisung landsturmpflichtiger - aber nur arbeitsfähiger - Männer.
Die Aufgaben waren die Schaffung bzw. die Optimierung vorhandener Wegenetze und der Ausbau von Reservestellungen außerhalb des feindlichen Feuers.
Während des Krieges wurden 217 solcher Bataillone aufgestellt., und zwar die Armierungs-Bataillone Nr. 1 - 200 und die bayerischen Armierungsbataillone Nr. 1 - 19.
Die jeweilige Kopfstärke betrug 3 Offiziere und 520 Mann.
Die Armierungs-Btl. trugen zuerst die farbige Friedensbekleidung mit - seit 1915 - einer Armbinde mit schwarzen Aufdruck .
Es wurden aber häufig anstatt des dunkelblauen Waffenrockes Litewken getragen, die auch beim Landsturm häufig zu sehen waren, oder nur den Drillichanzug.
Ab dem 31.10.1915 wurde für die preußischen Armierungs-Bataillone. feldgraue Uniformierung befohlen, Bayern, Sachsen und Württemberg folgten.
Den Besatzstreifen an der Schirmmütze verdeckte ein Band. Es wurde für weit vorn arbeitende Armierungs-Bataillone im Jahre 1916 eingeführt.
Die eigentlichen Armierungs-Soldaten blieben unbewaffnet, nur das Aufsicht führende Personal war bewaffnet.
Im Frontbereich wurde dies aber anders gehandhabt.
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