Das deutsche Reichsheer im Weltkrieg - Gliederung und Organisation - Pioniere

Angehörige des Pionier-Regiments Nr. 23 beim Brückenbau. Originale Fotokarte vom 09.12.1915.

Im ersten Weltkrieg erfuhr die Pionierwaffe eine ungeahnte Aufwertung und wurde, da der Kriegsalltag immer mehr an die Formen eines Festungskrieges erinnerte, zu einer wichtigen Unterstützungswaffe der Infanterie.

1914 waren insgesamt 35 Pionier-Bataillone vorhanden, zu je 4 Kompanien.

Einige Pionier-Bataillone verfügten über Scheinwerferzüge, andere waren Festungs-Pionier-Bataillone.

2 Bataillone (Nr. 12, 22) gehörten zum sächsischen, 1 zum württembergischen (Nr. 13), 1 zum badischen (Nr. 14) und 4 zum bayerischen (Nr. 1-4) Truppenkontingent.

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden von den vorhandenen Pionier-Bataillonen jeweils 2 Reserve-Kompanien und 2 Feld-Bataillone gebildet.

Bei der Mobilmachung waren dann 379 Pionier-Kompanien mit 70 Bataillonen vorhanden.

In der Folge wurde einzelne Pionier-Bataillone zu Regimentern (Pionier-Regimenter Nr. 18 - 20, 23 - 25, 29 - 30) erweitert, da der Bedarf und die Bedeutung der Pionierwaffe ständig stieg.

Später wurde diese wieder aufgelöst. und neue Nummern für Pionier-Bataillone vergeben. Ferner entstanden immer mehr selbständige Pionier-Kompanien.

Insgesamt wurden im Ersten Weltkrieg neu aufgestellt 425 Pionier-Kompanien, 176 Scheinwerferzüge, 70 Brückentrains und 4 Pionier-Belagerungstrains. Man zählte nun 170000 Pioniere.

Pionier in feldmarschmäßiger Montierung aus dem 1. Nassauischen Pionier-Bataillon Nr. 21 (Mainz-Kastel). Orginale Fotokarte um 1914/15.
Pionier in feldmarschmäßiger Montierung aus dem 2. sächsischen Pionier-Bataillon Nr. 22 (Riesa). Orginale Fotokarte um 1914/15. Gut zu sehen ist der Spaten, der zum großen Schanzzeug gehörte und in einem Futteral am Tornister getragen wurde. Er war 120 cm lang.
Pionier in feldmarschmäßiger Montierung aus dem 2. Westfälischen Pionier-Bataillon Nr. 24 (Cöln-Riehl). Orginale Fotokarte um 1914/15.
Bayerische Pioniere aus dem 1. Pionier-Ersatz-Btl. bzw. der 3. Pionier-Ersatz-Kompanie. München, Febr. 1916. Getragen wird die Dienstmütze mit Schirm und Kinnriemen. Etatsmäßige Feldmützen waren schirmlos. Eigene Feldmützen durften aber Schirme haben. Ab April 1917 durften diese aber nicht mehr aus Leder sein.
Angehörige einer Landsturm-Pionier-Kompanie. Die Pioniere tragen den feldgrauen Waffenrock, nicht die zunächst übliche blaue Litewka. Originale Fotokarte aus dem Jahre 1915. Es gab Landwehr-/ Landsturm- und Ersatz-Pionier-Einheiten. Die Landsturm-Pionier-Kompanien entstanden bei den Armeekorps I - XIX schon bei Mobilmachung, später kamen noch weitere Landsturm-Pionier-Kompanien dazu. Diese tauschten auch - soweit mobil - ab 1915 die für den Landsturm typischen Wachstuchmützen in Helme mit Überzug ein.

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