Uniformierung und Ausrüstung der Alten Armee - Kavallerie - Ulanen - Die Tschapka

Ulanen in Paradeuniform aus dem Ulanen-Regiment Großherzog Friedrich von Baden (Rhein.) Nr. 7 (Saarbrücken). Zeitgenössische Fotokarte. Gelaufen am 12.06.1013. Beim gezeigten Regiment waren der Besatzstreifen und der Vorstoß sowie Deckelrand der Mütze ponceaurot. Diese Farbe zeigten auch die Ärmelaufschläge und Vorstöße der Ulanka und der Besatz der Leibbinde, ferner die Schwalbennester der Trompeter.

Die Ulanen trugen die typische - auf polnische Vorbilder zurückgehende - schwarz lackierte Tschapka.

Dazu wurde - zu jedem Dienst - eine weiß-leinene Fangschnur getragen. Letztere bestand aus Schiebern, Spiegel und Quasten und war für Unteroffiziere weiß und schwarz. Die Wachtmeister der Garde-Formationen durften eine seidene Fangschnur (ab 1878, zuletzt Muster vom 30.10.1902) führen.

Sie wurde an einem Holzknebel bzw. einem Haken auf dem Deckel der Tschapka befestigt.

Die Tschapka hatte gewölbte Schuppenketten.

Ulan aus dem Ulanen-Regiment Hennings von Treffenfeld (Altmärk.) Nr. 16 (Salzwedel/ Gardelegen). Fotograf: Rudolf Oberst/ Salzwedel. Um 1900.
Hoch dekorierter Offizier aus dem Litthauischen Ulanen-Regiment Nr. 12 (Insterburg). Originale CDV. Fotograf: Atelier Geldhand/ Insterburg.

Zur Parade wurde ein hängender Haarbusch getragen. Dieser war weiß und für Unteroffiziere schwarz und weiß, sowie für die Trompeter von roter Farbe.

Zur Paradeuniform wurde auch die Tschapka mit einer Rabatte in der Abzeichenfarbe versehen.

Preußischer Garde-Ulan in Paradeuniform. Originale CDV vor 1914. Fotograf: Max Schreiber/ Potsdam.

Der Beschlag der Tschapka war unterschiedlich. Er entsprach stets der Knopffarbe der Ulanka.

Die Linien-Regimenter führten aber grundsätzlich den verkleinerten Linienadler.

Die preußischen Garde-Ulanen-Regimenter (1., 2. und 3.) führten den Gardeadler.

Das Ulanen-Regiment Großherzog Friedrich von Baden (Rhein.) Nr. 7 (Saarbrücken-St. Johann) erhielt am 16.06.1913 den silbernen Grenadier-Adler.

Die hannoverschen Ulanen-Regimenter Nr. 14 und 14 führten am Gardeadler ein Helmband mit der Aufschrift: PENINSULA WATERLOO GARZIA-HERNANDEZ.

Das Helmband war den genannten Formationen von Kaiser Wilhelm II. am 24.01.1899 verliehen worden.

Die Reserveoffiziere führten kein Vaterlandsbandeau, sondern ein aufgesetztes Kreuz. Die Auszeichnungsbänder blieben aber.

Hannoverscher Ulan in Ulanka mit Tschapka. Originale Porträtaufnahme (KAB) vor 1914 Fotograf Fitz Kayser/ Hannover.

Die sächsischen, württembergischen und bayerischen Ulanen-Regimenter führten den für ihr Kontingent typischen Zierrat an der Tschapka.

Sächsischer Ulan in Paradeuniform aus dem 3. Ulanen-Regiment Nr. 21 "Kaiser Wilhelm II., König von Preußen" (Chemnitz). Originale CDV: Fotograf: Ludiwg Stelkowsky/ Chemnitz.
Bayerischer Ulan in Paradeuniform aus dem 1. Ulanen-Regiment Kaiser Wilhelm II., König von Preußen (Bamberg). Originale CDV. Fotograf: J. K. Röhrer/ Bamberg. Um 1900.
Preußischer Ulan als Einjährig Freiwilliger. CDV. Rückseitig datiert: 1908. Gut zu sehen ist der schiefe Sitz der Tschapka.

Ehemals gab es noch einen Wachstuchüberzug zum Schutz der Kopfbedeckung gegen Witterungseinflüsse.

Die Manöverkappen waren ab 1884 weiß.

Preußischen Ulanen-Unteroffiziere auf dem Truppenübungsplatz Elsenborn. Fotograf: A. Herld/ ebensort. Gut zu sehen sind die Manöverkappen sowie die Lanzenflaggen für Unteroffiziere.

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