Gliederung und Organisation der Alten Armee - Artillerie - Preußen - Feldartillerie-Regimenter

Kanoniere mit Feldkanone. Ganz links: Unteroffizier im Mantel. Zeitgenössische Fotokarte. Um 1910.

Die deutsche Artillerie zerfiel in die (leichte) Manövrier-(=Feld-) und die (schwere) Positions- (=Fuß-)Artillerie. Erst 1872 war die völlige Trennung der beiden Gattungen erfolgt. Die Feldartillerie zählte im Jahre 1914:  4 Garde- und 96 Linien-Regimenter, darunter 12 bayerische (eigene Nummerierung), 1 hessisches (Nr. 25),  1 mecklenburgisches (Nr. 60), 8 sächsische (Nr. 12, 28, 32, 48, 64, 68, 77. 78) und 4 württembergische (Nr. 13, 29, 49, 65) Regimenter. Mecklenburg - Strelitz stellte die 3. Batterie des Feldartillerie-Regiments Nr. 24 (Neustrelitz). Zu den Gardeformationen zählte auch das Lehr-Regiment der Feldartillerie-Schießschule (Jüterbog).

Tabelle entnommen: B. Friedag, Führer durch Heer und Flotte. Elfer Jahrgang 1914, Nachdruck Krefeld 1974. Für die sächsischen und württembergischen Feldartillerie-Regimenter siehe dort.
Tabelle entnommen: B. Friedag, Führer durch Heer und Flotte. Elfer Jahrgang 1914, Nachdruck Krefeld 1974.
Tabelle entnommen: B. Friedag, Führer durch Heer und Flotte. Elfer Jahrgang 1914, Nachdruck Krefeld 1974.
Tabelle entnommen: B. Friedag, Führer durch Heer und Flotte. Elfer Jahrgang 1914, Nachdruck Krefeld 1974.
Unteroffiziere der Feldartillerie zu Pferd. Originale KAB: Fotograf: Ernst Bingel/ Bad. Hersfeld.

Bereits mit Beginn des 1. Weltkrieges wurden das 5. und 6. Garde-Feldartillerie-Regiment gebildet. Die Regimenter bestanden jeweils aus 2 fahrenden Abteilungen mit je 3 Batterien. Einzelne Regimenter hatten bis 1916/17 auch noch eine reitende Abteilung. Zu den Feldartillerie-Regimentern gehörten auch Munitionskolonnen.  Neben den Linien- wurden viele Reserve-Formationen aufgestellt. Im Laufe der nächsten Jahre entstanden zahlreiche weitere Formationen (bis Nr. 602), teilweise aber nur als selbständige Feldartillerieabteilungen.

Bedienungsmannschaft einer Feldkanone. Die Kanoniere gehören zum 2. Rheinischen-Feldartillerie-Regiment (Nr. 23). Dieses garnisonierte in Koblenz. Zeitgenössische Fotokarte. Um 1910.

Im Jahre 1897 wurde die 7,7 cm Feldkanone eingeführt, dies war die Antwort auf die Modernisierung des französischen Geschützmaterials. Die Feldkanone 96 hatte eine höhere Feuergeschwindigkeit und Vorrichtungen, die den Rücklauf bremsten. Die Kartuschen hatten Metallhülsen. Der Einsatz erfolgt in Batterien mit je 6 Geschützen. Die Zahl der Munitionswagen wurde pro Batterie reduziert (vorher 9, jetzt 6), dafür aber Munitionskolonnen für jedes Regiment - ab 1909 für jede Feldartillerie-Abteilung -  eingeführt. Auch die reitenden Batterien (bei den Kavallerie-Divisionen) wurden entsprechend ausgestattet. 1899 wurden zur Bekämpfung versteckter Ziele 10,5 cm Feldhaubitzen eingeführt. Ab 1905 erhielten die Feldkanonen zum Schutz der Besatzungen Schutzschilder, auch der Rohrrücklauf wurde verbessert. Nun wurden die Geschütze grau (vorher blau) gestrichen. Beobachtungswagen zur Verbesserung der Schussleistungen wurden ab 1909 eingeführt, der Beobachter stand dabei auf einer hohen Leiter und wurde durch ein Panzerschild geschützt. Neben der Steigleiter stand ein Scherenfernrohr zur Verfügung. Auch die o. g. Feldhaubitzen erhielten jetzt einen Rohrrücklauf.

Berittene Angehörige der Feldartillerie bei Übung. Fotograf: Franz Tellgmann/ Mühlhausen in Thüringen. 1900.

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