Uniformierung und Ausrüstung der Alten Armee - Kavallerie - Kürassier-Regimenter - Leib-Kürassier-Regiment Großer Kurfürst (Schlesisches) Nr. 1

Kürassiere aus dem Leib-Kürassier-Regiment Großer Kurfürst (Schlesisches) Nr. 1 (Breslau) im Mantel. Zeitgenössische Fotokarte. Gelaufen am 08.12.1912.

Das Leib-Kürassier-Regiment Großer Kurfürst (Schlesisches) Nr. 1 (Breslau) hat als Stiftungstag den 01.04.1674 in Erinnerung an das Dragoner-Regiment v. Grumbkow, welches bereits im 17. Jahrhundert entstand.

Die Einheit selbst wurde im Jahre 1808 errichtet und aus Mannschaften der Kürassier-Regimenter v. Wagenfeld Nr. 4 und v. Heising Nr. 8, der Dragoner-Regimenter v. Prittwitz Nr. 2 und v. Rouquette Nr. 13 gebildet. Ferner wurden auch aus der Gefangenschaft zurück gekehrte Kürassiere aus den Kürassier-Regimentern Nr. 8, 9 und 12 in das neu entstandene Regiment aufgenommen.

Garnisonen waren von Anfang an (seit 1816) vor allem Breslau, aber Teile der Einheit standen bis zum Jahre 1870 auch in Gabitz und Neudorf.

In dem Regiment diente traditionell der schlesische Hochadel.

1869/70 erhielt das Regiment seine Remonten jeweils zur Hälfte aus Preußen und Pommern.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Einheit am 01.10.1919 aufgelöst.

Rangliste des Leib-Kürassier-Regiments Großer Kurfürst (Schlesisches) Nr. 1. Entnommen aus: R. v. Haber, Die Cavallerie des Deutschen Reiches. Derselben Entstehung, Entwicklung und Geschichte nebst Rang-, Quartier-, Anciennitäts-Liste und Uniformierung, Hannover 1877 (Nachdruck Krefeld 1977, S. 73 ff.).
Rangliste des Leib-Kürassier-Regiments Großer Kurfürst (Schlesisches) Nr. 1 aus dem Jahre 1877. Entnommen aus: R. v. Haber, Die Cavallerie des Deutschen Reiches. Derselben Entstehung, Entwicklung und Geschichte nebst Rang-, Quartier-, Anciennitäts-Liste und Uniformierung, Hannover 1877 (Nachdruck Krefeld 1977, S. 74 ff.).
Leib-Kürassier im blauen Waffenrock nebst Brustschild an Halskette und im Mantel. Originale CDV. Gut zu sehen ist auch der besondere Helmzierrat.

Am blauen Waffenrock des Leib-Kürassier-Regimentes lief ein weißer Vorstoß um den Kragen und die Ärmelaufschläge sowie vorn herunter und an den Taschenleisten. 

Die Abzeichenfarbe selbst war schwarz.

Die Knöpfe waren gelb.

Die Achselklappen zeigten den gelben Namenszug WR mit Krone.

Besonderes Merkmal des Regiments war ferner ein Brustschild, welches vorn auf den Kürass aufgeschraubt oder an einer Halskette getragen wurde und Adler, Devisenband (NON SOLI CEDIT), Krone, Trophäen und ein Eichenlaubband mit der Aufschrift „1674 WII 1896“ zeigte.

Auf den hier gezeigten Abbildungen wird das Brustschild an einer Kette Helme von weißem Eisen über dem Waffenrock bzw. Mantel getragen.

Der Mantel der Kürassiere war aus grauem Tuch mit Kragenpatten in der Abzeichenfarbe.

Unteroffiziere aus dem Leib-Kürassier-Regiment Großer Kurfürst (Schlesisches) Nr. 1 (Breslau) zu Pferd mit Lanzen vor der Kaserne bzw. den Stallungen der Einheit. Originale Fotokarte aus dem Jahre 1914.

Das Regiment trug Helme von weißem Eisen mit gelben Schuppenketten und einem Helmzierat aus Messing. Zunächst wurde der heraldische Adler geführt. Später erhielt die Einheit den fridericianischen Adler mit dem Devisenband: PRO GLORIA ET PATRIA.

Auch die Kürasse waren von weißem Eisen.

Die Kartusche zierte ein messingenes kreisrundes Schild mit der fridericianischen Adler und der Aufschrift: PRO GLORIA ET PATRIA.

Auf der Schabracke und den Schabrunken war ein besonderer – friderizianischer Adler – mit dem Devisenband „PRO GLORIA ET PATRIA“ und der Krone zu sehen. Der Besatz derselben war weiß.

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