Gliederung und Organisiation der Alten Armee - Kavallerie - Kürassier-Regimenter - Garde-Kürassier-Regiment

Frühe Aufnahme von Garde-Kürassieren im Kürass und mit dem Helm M 1867. Foto aus den achtziger Jahren des 19. Jhdt.

Das Garde-Kürassier-Regiment entstand am 21.02.1815 (Stiftungstag) und ging aus

  1. der Garde-Ulanen- und Garde-Kosaken-Eskadron des leichten Garde-Kavallerie-Regiments und

  2. aus den besten Mannschaften des Schlesischen National-Husaren-Regiments Eskadrons hervor.

Seit seiner Errichtung stand das Regiment in Berlin.

Zunächst wurde die Einheit als Garde-Ulanen-Regiment bezeichnet, erst ab dem Jahre 1821 führte sie die Bezeichnung: Garde-Kürassier-Regiment.

Rangliste des Garde-Kürassier-Regiments 1877. Entnommen aus: R. v. Haber, Die Cavallerie des Deutschen Reiches. Derselben Entstehung, Entwicklung und Geschichte nebst Rang-, Quartier-, Anciennitäts-Liste und Uniformierung, Hannover 1877 (Nachdruck Krefeld 1977, S. 70 ff.).
Einjährig-Freiwilliger aus dem Garde-Kürassier-Regiment im Koller mit Paradehelm. Originale KAB. Fotograf: Carl Euen/ Berlin.

Die Standarte wurde dem Regiment am 18.04.1815 verliehen.

Die Einheit gehörte zum Garde-Korps bzw. zur Garde-Kavallerie-Division bzw. zur 1. Garde-Kavallerie-Brigade.

Garde-Kürassiere im Mantel mit Paradehelm. Wohl bei einer Vereidigung. Ausschnitt aus einem großformatigen Foto. Um 1910.

Im Ersten Weltkrieg kämpfte die Formation 1914 zunächst im Westen und machte die Schlacht an der Marne mit.

Es folgte Wachdienst an der belgisch-holländischen Grenze. Später wurde das Regiment im Osten (Galizien/ Südpolen) bis Anfang 1918 eingesetzt.

Bis zum Ende des Krieges folgte infanteristischer Stellungskampf im Westen im Verband der Garde-Kavallerie-Schützen-Division.

Am 10.12.1918 kehrte die Einheit nach Berlin zurück, Teile kämpften später noch im Baltikum bzw. in Berlin beim Spartakusaufstand.  

Garde-Kürassier im Waffenrock mit Paradehelm sowie weißen Stulpenhandschuhen. Originale CDV. Fotograf: W. Höffert/ Berlin. Gut zu sehen ist auch der Pallsch in französischer Form. Ursprügnlich war das Regiment mit Pallaschen in russischer Form ausgerüstet.

Wie das Regiment der Gardes du Corps (Potsdam) und das Kürassier-Regiment Kaiser Nikolaus I. vpn Rußland (Brandenburgisches) Nr. 6 (Brandenburg a. H.) war es mit Helmen aus Tombak ausgestattet.

Auch die Schuppenketten waren aus Tombak, der Beschlag hingegen aus Neusilber.

Am Helm wurde ein neusilberner Gardestern mit dem Devisenband: MIT GOTT UND VATERLAND 1860 mit einem schwarzen Adler auf kupfernem Felde geführt.

Garde-Kürassier im Paradeuniform. Originale KAB: Fotograf: Albert Meyer/ Berlin.

Das Garde-Kürassier-Regment trug den für die Kürassiere typischen Koller mit konblumenblauen Kragen und Aufschlägen mit weißen bzw. silbernen Gardelitzen und weißer bzw. silberner Borten. Die Knöpfe waren weiß, Der Mützenrand und die Vorstöße waren konblumenblau.

Daneben wurde ein blauer Waffenrock getragen, ebenso wie der Koller mit kornblumenblaue Kragen und (schwedische) Ärmelaufschläge sowie entsprechende weiße bzw. silberne Gardelitzen.

Garde-Kürassier (Einjährig-Freiwilliger) im Ausgehanzug. Originale CDV. Fotograf: Bunzel & Sohn/ Berlin.

Das Garde-Kürassier-Regiment hatte als Paradestück einen Kürass mit Platten aus Messing auf dem Brust- und Rückenstück.

Garde-Kürassier im Waffenrock mit Kürass. Originale CDV. Fotograf: A. Walther/Berlin.

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