Eine kleine Geschichte der Kaiserlichen Marine - 2. Teil

Originales Foto des kleinen Kreuzers SMS Gazelle.

Aufbau der kaiserlichen Flotte

Bis zum Ende des Jahrhunderts spielte die Kaiserliche Marine im Verhältnis zum Landheer nur eine sekundäre Rolle. Ab 1898 wurde jedoch die Flotte aufgebaut, die Vermehrung des Heeres hingegen beschränkt Dies geschah vor allem aus finanzpolitischen Erwägungen heraus, auch meinte man hinsichtlich der Quantität die vertretbaren Grenzen hier erreicht zu haben. Die militärische Führung wollte sich beim Landheer nunmehr auf die Optimierung der Qualität von Organisation, Ausbildung und Ausrüstung konzentrieren. So stagnierte die Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres, bis man kurz vor dem 1. Weltkrieg wieder fieberhaft zu rüsten begann. Die Bevorzugung der Marine entsprach den maritimen Neigungen von Wilhelm II. Der zentrale Promotor der wilhelminischen Flottenpolitik war  aber Alfred von Tirpitz (1849-1930).

Originales Foto der SMS Preussen. Vor 1914.

Text zum vorherigen Bild: Die SMS Preußen war ein Linienschiff und nach dem Königreich Preußen benannt. Es gehörte zur Braunschweig-Klasse und lief im Jahre 1903 bei der Werft A.G. Vulcan (Stettin) vom Stapel. Die Besatzung bestand aus 35 Offizieren und 708 Mann. Die SMS Preussen war mit vier 28-cm-Schnellladekanonen (in Doppeltürmen), vierzehn 17-cm-, achtzehn 8,8-cm-Schnelladekanonen und sechs Torpedorohren bewaffnet. Nach dem Krieg wurde das Schiff in die Reichsmarine übernommen und erst 1929 ausgemustert.

Der aus einer großbürgerlichen evangelischen Familie stammende – 1900 geadelte – Marineoffizier war ab 1892 Chef des Stabes des Oberkommandos der Marine, ab 1896 Kommandeur der Kreuzerdivision in Ostasien und dann ab Juni 1897 Staatssekretär des Reichsmarineamtes. Schon früh hatte er  eine eigene Hochseeflotte gefordert und setzte seine strategischen Vorstellungen in verschiedenen Flottengesetzen durch. Ab 1911 Großadmiral war der Bau einer Schlachtflotte, der Aufbau einer Auslandsflotte und die weitere Modernisierung der Flotte sein Werk, konnte sich aber dann im 1. Weltkrieg mit der Forderung nach dem Einsatz der Hochseeflotte und Führung eines uneingeschränkten U-Bootkrieges nicht durchsetzen. 1916 trat er von seinen Ämtern zurück.

Geplanter Schiffsbestand im Jahre 1900

Nach dem „Gesetz betreffend die deutsche Flotte“ vom 14.06.1900 sollte der Schiffsbestand bestehen aus: 1. die Schlachtflotte aus 2 Flottenflagschiffen, 4 Geschwadern zu je 8 Linienschiffen, 8 großen und 24 kleineren Kreuzern; 2. die Auslandflotte aus 3 großen und 10 kleinen Kreuzern und 3. die Materialreserve aus 4 Linienschiffen, 3 großen und 4 kleinen Kreuzern (§ 1).

Entnommen aus: B. Friedag, Führer durch Heer und Flotte. Elfter Jahrgang 1914. Berlin 1913 (Nachdruck Krefeld 1976).
Originales - undatiertes - Foto der SMS Cormoran in der Südsee.

Text zum vorherigen Bild: Die SMS Cormoran war ein Kleiner Kreuzer, der am 17.05.1892 in Danzig vom Stapel lief. Das Schiff wurde vor allem in Übersee eingesetzt. So gehörte es ab 1895 zur Ostasiatischen Kreuzerdivision und wurde 1901 nach der Heimkehr zunächst außer Dienst gestellt. Nach umfangreichen Reparaturen bzw. Umbauarbeiten wurde die SMS Cormoran im Jahre 1909 wieder in Dienst gestellt und nahm dann u. A. an einer Strafexpedition gegen die einheimische Bevölkerung in Kaiser-Wilhelms-Land (Nordosten Neuguineas) teil. Später zum Kanonenboot umfunktioniert traf das Schiff am 30.05 1914 in Tsingtau ein wo es grundsätzlich überholt werden sollte. Bei Kriegsausbruch wurde das Schiff endgültig außer Dienst gestellt. Der abgerüstete Rumpf wurde dann später in die Bucht von Tsingtau versenkt.

Foto von Besatzungsmitgliedern der SMS Cormoran anlässlich der oben erwähnten Strafexpedition auf Neuguinea im Februar 1914.
Entnommen aus: B. Friedag, Führer durch Heer und Flotte. Elfter Jahrgang 1914. Berlin 1913 (Nachdruck Krefeld 1976).
Originales Foto der SMS Seeadler in Übersee.Vor 1914.

Text zum vorherigen Bild: Die SMS Seeadler war ein kleiner ungeschützter Kreuzer. Der Stapellauf fand am 02.02.1892 in Danzig statt. Erbaut wurde die SMS Seeadler dort in der kaiserlichen Werft. Das Schiff hatte eine Besatzung von 165 Mann. Die Länge betrug 82 m, die Breite 12,7 m und der Tiefgang 5,30 m. Die Bewaffnung bestand aus acht 10,5 cm Schnellfeuerkanonen, fünf 3,7 cm Revolverkanonen und zwei Torpedos. Die SMS Seeadler wurde vor allem in Übersee und zwar in den Schutzgebieten (Ostafrika) eingesetzt und fungierte ab 1914 als Minenhulk, wurde aber 1917 durch ein Explosion zerstört.

Entnommen aus: B. Friedag, Führer durch Heer und Flotte. Elfter Jahrgang 1914. Berlin 1913 (Nachdruck Krefeld 1976).
Kleine Kreuzer beim Vorstoß. Originale offizielle Fotopostkarte. Vor 1914.
Entnommen aus: B. Friedag, Führer durch Heer und Flotte. Elfter Jahrgang 1914. Berlin 1913 (Nachdruck Krefeld 1976).
Besatzungsmitglieder der SMS König Wilhelm. Großformatiges originales Foto, undatiert. Um 1910.

Verteilung der kaiserlichen Flotte im Jahre 1914

Vor Ausbruch des 1. Weltkrieges war das deutsche Kaiserreich die zweitgrößte Seemacht geworden, allein in der Nordsee standen im Jahre 1914 3 Schlachtkreuzer, 5 Panzerkreuzer, 37 Linienschiffe, 14 kleine Kreuzer, 80 Torpedoboote und 28 U-Boote.

Geringere Kräfte standen in der Ostsee, diese konnten aber rasch Verlegungen durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal verstärkt werden. Im Mittelmeer stand nur eine kleine Mittelmeerdivision. Die Präsenz der deutschen Flotte in Übersee war nur gering.

Foto von Besatzungsmitgliedern der SMS Hyäne. Das Schiff war ein Kanonenboot der Kaiserlichen Marine und vor allem für den Einsatz in den überseeischen Kolonien vorgesehen. Die SMS Hyäne lief am 27.06.1878 vom Stapel (Wilhelmshaven). Seine Länge betrug 42 m und die Wasserverdrängung 495 Tonnen. An Besatzung hatte das Kanonenboot 95 Mann und die Bewaffnung des Schiffes bestand aus jeweils zwei Kanonen von 12,5 und 8,7 cm mit einem Kaliber und drei Revolverkanonen mit einem Kaliber 3,7 cm.

Diese Verteilung resultierte aus dem strategischen Konzept des deutschen Kaiserreiches, d. h. erste Priorität kam der Verteidigung der heimatlichen Küsten bzw. Operationen in der Nordsee zu.

Originales großformaties Foto der SMS Leipzig in Tsingtau aus dem Jahre 1907.

Bereits im Jahre 1912 wurde nach Ausbruch des Ersten Balkankrieges ein Marineverband in den östlichen Mittelmeerraum entsandt.

Bei Kriegsbeginn im August 1914 bestand dieser aus dem Schlachtkreuzer Goeben und dem Kleinen Kreuzer Breslau.

Im Übersee hatte das Ostasiengeschwader seinen Wirkungsbereich. Es ging im Jahre 1897 aus dem vormaligen Kreuzergeschwader der Kaiserlichen Marine hervor.

Es handelte sich um einen selbständigen Verband, der in dem Hafen Tsingtau im dortigen deutschen Pachtgebiet stationiert war.

Seine Aufgabe war vor allem der Schutz deutscher Interessen im asiatisch-pazifischen Raum.

Originale Aufnahme der SMS Leipzig im chinesischen Meer. Deutlich vor 1914.

Text zum vorherigen Bild: Der Kleine Kreuzer SMS Leipzig gehörte zur Bremen-Klasse. Er lief im Jahre 1905 bei der AG Weser vom Stapel. Das Schiff war im Außenlanddienst tätig und gehörte ab 1914 zum Kreuzergeschwader von Graf Spee. Die SMS Leipzig ging in dem Gefecht bei den Falklandinseln nach schweren Trefferen britischer Kreuzer im Dezember 1914 mit 315 Mann unter.

SMS Panther vor Marokko im Jahre 1911. Originales Foto der Zeit.
SMS Panther vor Marokko im Jahre 1911. Originales Foto der Zeit.
Matrosen der SMS Leipzig. Erinnerungsfoto an die dreijährige Dienstzeit 1906 - 08 in Übersee.

Text zu den beiden vorherigen Bildern: Die SMS Panther war ein Kanonenboot der Kaiserlichen Marine. Das Schiff gehörte zur Iltis-Klasse. Weitere Schiffe dieser Klasse waren die SMS Iltis, SMS Jaguar, SMS Tiger, SMS Luchs und SMS Eber. Die SMS Panther war vor allem in Übersee im Einsatz. Das Schiff gehörte zunächst zur amerikanischen Station.  

Die SMS Panther vor Marokko i Jahre 1911. Originales Foto der Zeit.

Ab 1907 gehörte die SMS Panther zur afrikanischen Station. Im Jahre 1911 war das Boot in Kamerun stationiert.

Es war seit dem Vorjahr geplant, das Schiff zur Grundüberholung nach Deutschland zu beordern. Auf dem Weg dorthin bunkerte die SMS Panther auf Empfehlung des Auswärtigen Amtes in Agadir. Dies wurde vor dem Hintergrund der Marokkokrise als ein politisches Signal verstanden (Panthersprung nach Agadir), was vor allem in Frankreich für politische Verstimmung sorgte.

Die SMS Panther vor Marokko i Jahre 1911. Originales Foto der Zeit.

Die Marineteile an Land

Die Matrosen- und Werft-Divisionen gehörten zu den Marineteilen zu Lande. Sie sollten im Mobilmachungsfalle Mannschaften für die Kriegsschiffe stellen. Jede Station (Nord-/Ostsee) hatte 1 Matrosen- und eine Werft- Division. Die Matrosen-Divisionen gliederten sich in je 2 Abteilungen mit 3 Stammkompanien, die Werft-Divisionen hatten je 5 Stammkompanien. In den Divisionen fand eine manigfaltige Ausbildung statt, z. B. Rudern, Segeln, Signalisieren, Geschützexerzieren, Schießübungen usw. Viel versprechende Mannschaften schickte man zur weiteren Ausbildung auf  Schulschiffe bzw. später zur Divisionsschule.

Ausbildung von zukünftigen Maschinenpersonal bei einer Marine-Werft-Division. Großformatiges originales Foto, undatiert. Um 1900.
Erinnerungsfoto an die infanteristische Ausbildung bei einer Matrosen-Werft-Division. Großformatiges originales Foto, undatiert. Vor 1914.

Das Torpedo als Waffe

Das Torpedo war ein Unterwassergeschoss, welches sich aus eigener Kraft bewegte und vor allem die  Unterwasserwände der gegnerischen Schiffe bedrohte.  Bereits 1883 gab es in der kaiserlichen Marine 10 Torpedoboote. Die zunächst kleinen Boote wurden ab 1899 hochseetauglich. Diese hießen nun große Torpedoboote, hatten zwei Schornsteine und liefen später bis zu 33 Seemeilen. S 102 gehörte zur ersten Bauserie der Hochseetorpedoboote. Zwischen 1899 und 1907 liefen etwa 50 Boote mit relativ gleicher Bauart bei Schichau/ Elbing und bei der Germania-Werft/ Kiel vom Stapel. Die Torpedoboote wurden im Laufe der Zeit größer und durch bessere Ausstattung und Bewaffnung immer leistungsfähiger. In Friedrichsort befand sich schon vor 1914 eine eigene Torpedowerkstatt (ab 1901).     

Angehörige der SMS-Neptun und Torpedo-Abteilung im Blauzeug. Großformatiges originales Foto, undatiert. Um 1903.

Gliederung des Torpedowesens

Der Inspektion des Torpedowesens (Kiel) unterstanden im Jahre 1914: die 1. Torpedo-Division (3 Abteilungen zu je Kompanien) in Kiel-Wik, die 2. Torpedo-Division (4 Abteilungen zu je 2 Kompanien) in Wilhelmshaven, Unterseebootsabteilung (2 Kompanien), das Torpedoversuchskommando in Kiel, 2 Torpedoabnahmekommissionen in Kiel bzw. Danzig-Neufahrwasser und die im Dienst stehenden Torpedobootsflotillen/ - Halbflotillen sowie die Torpedo-Schul- und Versuchsschiffe. Taktisch waren die Torpedoboote vor allem auf Angriff eingestellt. Sie operierten in Flottillen (11 Boote), die sich in Gruppen zu 2-3 Booten gliederten.

Die Torpedo-Abteilungen (je 250 Mann) bildeten das Personal für die Bedienung der Torpedowaffe aus und stellten das Personal der Torpedowaffe bzw. der Marineeinrichtungen, die mit Torpedos hantierten.

Torpedoboot auf See in voller Fahrt. Originales Foto, nicht datiert.

Aufgaben der Torpedoboote waren die Unterseebootssicherung größerer Hochseeverbände,  der Handelskrieg, die Sicherung von Minensuchern und das Abschießen von in der See treibenden Minen, aber auch der Angriff auf Landziele (z. B. im Kanal oder in der Ostsee).  In der Skagerrak-Schlacht spielten sie eine nicht undeutende Rolle. Zu erwähnen sind auch die Aktivitäten der Torpedowaffe vor der flandrischen Küste. Im Krieg sanken 110 Torpedoboote.

An Bord eines Torpedobootes. Angehörige der IV-Torpedoboots-Division im Winter 1902-03.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges verfügte die Kaiserliche Marine noch nicht über Minensuchboote. Für diesen Zweck benutzte man zunächst ältere Torpedoboote.

Schon 1914/15 wurden dann Schiffe speziell für die Minensuche entwickelt. Die erste Bauserie umfasste 30 Minensuch- bzw. - räumboote.

Vom sogenannten Entwurf: Minensuchboot 1916 wurden insgesamt 119 Schiffe gebaut.

Laut einem Beitrag bei wikipedia sanken im Ersten Weltkrieg folgende Boote: M12 (1916), M11, M14, M15, M23, M24 und M26 (1917), M6, M16 und M22 (1918).

Minensuchboote im Hafen. Originale offizielle Fotopostkarte. Um 1915/16.
Minensuchboot im Trockendock. Originale zeitgenössische Fotokarte.
Deutsches U-Boot im Kanal bei Brügge. Originales Foto um 1915.

Die U-Bootwaffe

Das erste deutsche U-Boot wurde 1906 in Dienst gestellt, im Jahre 1906 waren U 1 – 12 vorhanden.

U-Bootbesatzung in lederner Sonderbekleidung auf dem Turm. Originales Foto. Undatiert. Um 1917.

Bei Kriegsausbruch waren 15 (von 28) U-Boote gefechtsbereit. U 1 – 23 gehörten zur Marinestation der Ostsee. Im März 1916 verfügte die deutsche Marine über 48 einsatzbereite U-Boote. Bei U 1 – 2 zählte die Besatzung jeweils 22 Mitglieder, bei anderen U-Boot-Typen waren es bis zu  83.  Längere Unterwasserfahrten waren erst seit Erfindung des Elektromotors (1880) möglich. Für Überwasserfahrten wurden ab 1910 Petroleum- bzw. Dieselmotoren eingebaut, die gleichzeitig die Batterien für die Elektromotoren aufluden. Die ersten U-Boote waren 400 Tonnen groß, die später gebauten U-Boot-Kreuzer verdrängten über 1000 Tonnen und liefen 15 Knoten (über Wasser).

Im Innern eines U-Bootes. Originale Fotokarte aus dem Jahre 1915.

U 9 gelang im September (22.09.) des Jahres  1914 die Versenkung von 3 Panzerkreuzern und kurze Zeit später eines weiteren britischen Panzerkreuzers. 1916 ging U 9 mit der ganzen Besatzung unter.  Während des Krieges wurden 391 U-Boote in Dienst gestellt, davon wurden 178 (nach anderen Quellen: 198) versenkt oder gingen aus anderen Gründen verloren. Insgesamt kam die Hälfte der deutschen U-Bootsbesatzungen (5132) im Kriege ums Leben.

Frühe Aufnahme von Angehörigen einer Matrosen-Artillerie-Abteilung. Großformatiges Foto. 1893.

Die Marine-Artillerie-Abteilungen

1914 existierten 5 Matrosen-Artillerie-Abteilungen zu 3 – 5 Kompanien, und zwar in Friedrichsort, Wilhelmshaven, Lehe, Cuxhaven und auf Helgoland. Eine Minenabteilung (2 Kompanien) stand in Cuxhaven, ebenso die Stammabteilung der Matrosenartillerieabteilung Kiautschou. Die I. Matrosen-Artillerie-Abteilung (Friedrichsort) gehörte zur Marinestation der Ostsee, die anderen zur Marinestation der Nordsee.

Matrosen der Marine-Artillerie im Paradeanzug und im weißen Zeug. Großformatige Aufnahme. Vor 1900.
Das Schulschiff SMS Charlotte in Kiel. Originales Foto aus dem Jahre 1903.

Die Schulschiffe

Die bereits erwähnte Ausbildung der Seekadetten und Schiffsjungen erfolgte in der kaiserlichen Marine auf Schulschiffen. Bis 1908 erfolgte dies auf Korvetten. Vorhanden waren 5 Schulschiffe: SMS Moltke, SMS Stosch, SMS Stein, SMS Gneisenau und SMS Charlotte. Korvetten waren in der Zeit der Segelschiffe kleinere Kampfschiffe, die zumeist für die Aufklärung oder für Kurierdienste eingesetzt wurden..

Das Offizierkorps des Schulschiffes SMS Victoria-Louise in großer Uniform.

Die Kreuzerfregatten mussten schließlich aus Altersgründen ersetzt werden. Hierbei griff man auf vorhandene Schiffe der Viktoria-Klasse zurück, z. B. auf die SMS Hertha. Dieses Schiff wurde zunächst insbesondere im Auslandsdienst (Ostasien) eingesetzt. Ab 1908 fungierte das Schiff dann als Schulschiff. Vorher erfolgte - ab 1906 - ein entsprechender Umbau. Als Schulschiff unternahm die SMS Hertha z. B. Sommerfahren nach Norwegen und in die Ostsee z. B. (1910, 1913) oder Winterreisen nach Amerika und in die Karibik (1909) oder in das Mittelmeer (1911) oder in die Azoren (1912) oder nach Westindien (1912). 1913 zeigte die SMS Hertha aufgrund von Unruhen in Südamerika Präsenz, um deutsche Staatsbürger und wirtschaftliche Interessen zu schützen, anschließend kehrte das Schiff nach einem Besuch der Antillen in den Heimathafen Kiel zurück. 1914 war die SMS Hertha das letzte deutsche Schiff, welches vor Kriegsausbruch einen englischen Hafen besuchte.

SMS Hertha in Swinemünde. Originales Foto aus dem Jahre 1912. Das Schiff - am 23.07.1898 erstmals in Dienst gestellt - gehörte zur Victoria-Louise-Klasse. Diese Klasse bestand aus fünf Kreuzern der I. Klasse der Kaiserlichen Marine. Sie wurden als Panzerdeckkreuzer bezeichnet. Ab 1899 galt die SMS Hertha als Großer Kreuzer.
Gruppenfoto von Besatzungsmitgliedern der SMS Hertha. Fotograf: Carl Dreyer/ Kiel. Um 1910. Als Schulschiff bestand die Besatzung aus 684 Mann, vorher waren es 477 Mann gewesen.

Szenen aus der Ausbildung auf der SMS Stosch (Schulschiff) nach Abbildungen wohl vor 1900.

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