Ein Beitrag zur Geschichte des altpreussischen Infanterie-Regiments Herzog von Braunschweig (IR No. 21).

Offizier aus dem Infanterie-Regiment No. 21. Tafel 140 aus der Reihe: Heere der Vergangenheit im Verlag Jürgen Olmes/ Krefeld (1969). Vorlage: Tafel Nr. 242 aus dem Armeewerk von Adolph v. Menzel.

Das Infanterie-Regiment No. 21 entstand im Jahre 1713 aus verschiedenen aus holländischem Dienst zurückkehrenden Regimentern, und zwar überzählige Mannschaften aus fünf Regimentern. Der Kanton (Ersatzbezirk) lag im Fürstentum Halberstadt, nämlich - zum Teil - die Grafschaften Wernigerode, Ilsenburg und Hohenstein und die Städte Quedlinburg, Gröningen, Wegeleben, Halberstadt, Wernigerode, Derenburg, Bleicherode, Schsa, Ellrich und Beneckenstein.

Im Siebenjährigen Krieg kämpfte die Formation bei Lobositz, Kolin, in Teilen bei Roßbach, Kunersdorf, Maxen und Torgau. Bei Lobositz focht das Regiment mit Auszeichnung, bei Kolin erlitt es jedoch sehr starke Verluste. Danach wurde das Regiment durch den guten Ersatz aus dem Kanton wieder hergetstellt, war aber nicht mehr zu größeren Leistungen in der Lage (nach Hans Bleckwenn).

Garnison war zuletzt Halberstadt (vorher auch Quedlinburg). Die Formation ging durch die Kapitulationen von Prenzlau am 28.10.1806 und Magdeburg am 11.11.1806 unter.

Unter den Regimentsinhabern der Formation ist insbesondere General v. Hülsen (bis 1767) bekannt. Hierzu äußert sich Hans Bleckwenn wie folgt: "Als Persönlichkeit ragt hervor der "alte Hülsen". Er war nicht nur Troupier, sondern ein Truppenführer von Rang; entschlossene Tapferkeit bei Kolin, kluge Umsicht 1760 in der Verteidigung des nördlichen Sachsen gegen eine große Übermacht belegen es. Torgau war sein Ehrentag am Abend des erfolglosen Ringens übernahm er das Kommando vom König; als in der Dunkelheit der Angriff der Heeresgruppe Zieten doch noch wirksam wurde, ließ sich der völlig Erschöpfte - 67 Jahre alt und soeben verwundet - auf eine Kanone heben, um die durch Lestwitz gesammelten "Bataillone" Versprengter noch einmal vorzuführen,- mit Erfolg. Für die Brauchbarkeit seiner Untergebenen hatte er ein scharfes Auge: Gaudi und der später allmächtige General-Adjutant v. Anhalt waren seine Gehilfen und zahlreiche Schriftstücke belegen sein Bemühen, verdiente Offiziere zu fördern". Zitiert nach dem Text zur o. g. Tafel.

Aufsatz von Karl Max Wild in: Montagsblatt. Das Heimatblatt Mitteldeutschlands. 1937, Nr. 23.

Tambour aus dem Infanterie-Regiment No. 21. Tafel 141 aus der Reihe: Heere der Vergangenheit im Verlag Jürgen Olmes/ Krefeld (1969). Vorlage: Tafel 237 aus dem Armeewerk von Adolph v. Menzel. In der Zeughaus-Sammlung befand sich noch ein Originalrock. Dieser war die Vorlage für die farbige Zeichnung von Menzel. Das rote Schwalbennest des Spielmanns ist auch anderweitig belegt (Ökonomie-Reglment von 1753).

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