Münster vor und nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Aufnahmen aus einem privaten Fotoalbum.

Der Zweite Weltkrieg ging von dem verbrecherischen nationalsozialistischen Regime aus und überzog durch deutsche Soldaten bzw. sonstige Verbände (z. B. Polizei-Bataillone oder Einsatzgruppen der SS und des SD) insbesondere Europa mit Kampfhandlungen, Zerstörung, Vertreibung, Verschleppung und systematische Ermordung der Juden und anderer Bevölkerungsgruppen in Arbeits- und Konzentrationslagern. Zu den deutschen Kriegsverbrechen gehörte auch die gezielte Bombardierung ziviler Ziele, z. B. der niederländischen Hafenstadt Rotterdam am 14.05.1940 oder der englischen Industriestadt Coventry am 14.11.1940. Doch diese Kriegsgewalt kehrte mit der im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkrieges wachsenden Luftüberlegenheit der Alliierten nach Deutschland zurück und entwickelte sich zu einem systematischen Bombenkrieg gegen deutsche Städte. Auch Münster war als bedeutendes militärisches Zentrum und wichtiger Verkehrsknotenpunkt für Eisenbahn - und Kanalverbindungen Ziel verheerender amerikanischer und britischer Luftschläge. Der erste Bombenangriff auf Münster erfolgte am 16.05.1940. Insgesamt wurden in der Zeit von Mitte Mai 1940 bis Ende März 1945 insgesamt 102 Luftangriffe gegen Münster geflogen, z. B. von 230 Bombern am 10.10.1943 in zwei Angriffswellen. Im Bombenhagel von zehntausenden Spreng-, Stabbrandbomben und Brandkanistern ging das historisch gewachsende Stadtbild weitgehend unter. Im Stadtkern wurde im Ergebnis mehr als 90 % der Bausubstanz vernichtet. Zum Kriegsende lebten in der Stadt nur noch 25000 Menschen, im Jahre 1940 waren es noch 140000 Einwohner gewesen. Es wird davon ausgegangen, dass die Luftangriffe ca. 1600 Menschen das Leben kosteten.

Nachfolgend wird der Inhalt eines privaten Fotoalbums gezeigt, welches durch vor allem kleinformatige Fotos Münster vor und nach der Zerstörung dokumentiert. Die Bilder folgen der Reihenfolge in dem besagten Fotoalbum. Die wohl überwiegend privaten Fotos bilden somit ein verlorenes Stadtbild und die katastrophalen Zerstörungen durch die weiter oben beschriebenen Luftangriffe ab. Auch wenn es zu diesem Thema bereits zahlreiche bebilderte Veröffentlichungen gibt, ist dieses Fotoalbum in seiner Gesamtheit ein Unikat und gehört als ein beachtenswertes Dokument der münsterischen Stadtgeschichte auch zum Thema Münster als Garnison.

Benutzte und weiterführende Quellen:

Hans Galen und Michael Schadeitz (Hrgb.), Friedensreiter und Sendschwert. Bürger und Soldaten. Begleitbuch zur Ausstellung des Stadtmuseums und des I. Korps 07.07. - 08.10.1995.

Gussek-Revermann, Anja, Münster. Ein verlorenes Stadtbild, 1994.

Axel Schollmeier, Das untergegangene Münster. Fotos von 1940 bis 1945, Münster 2014.

Stadtmuseum, Bomben auf Münster. Ausstellung über die Luftangriffe auf Münster im Zweiten Weltkieg,. 10.10.1983 - 29.04.1984.

Stadtmuseum Münster (Hrgb.), Geschichte der Stadt Münster im Stadtmusuem Münster, Münster 1989.

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