Uniformen der Kaisergarde in originalen Lithographien aus dem 19. Jahrhundert
Die Kaisergarde Napoleons I. - Einleitung
Die berühmte napoleonische Kaisergarde war ein elitärer Verband innerhalb der Grande Armée, der aus der Konsulargarde (Garde des Consuls) hervorging und alle Waffengattungen umfasste. Neben Infanterie, Kavallerie, Artillerie gehörten auch Pioniere, Marine-Infanterie und sonstige Dienste (z. B. Sanitätsdienst) zur Kaisergarde. Sie wuchs hinsichtlich ihrer Kopfstärke ständig an und gliederte sich in die Alte, Mittlere und Junge Garde. Als sie im Jahre 1804 entstand, bestand sie lediglich aus acht Einheiten, später kamen immer weitere Formationen dazu. Die Kaisergarde rekrutierte sich in der Regel aus gedienten Soldaten und die Aufnahme in dieselbe wurde als eine besondere Auszeichnung betrachtet. Die Aufnahmebedingungen waren streng. Die Gardisten genossen verschiedene Privilegien, so war der Sold im Gegensatz zu den Linienformationen doppelt so hoch und der jeweilige Rang des Gardesoldaten rangierte stets um einen Rang höher als der entsprechende Rang in der sonstigen Armee. Auch die Verpflegung und die medizinische Versorgung der Kaisergarde war besser. Im Übrigen war die Kaisergarde ein Kampfverband, d .h., sie kam in den Schlachten auch zum Einsatz, wurde aber häufig als Reserve (lange) zurück gehalten, z. B. in der Schlacht von Borodino (07.09.1812). Als ein Kritikpunkt wird vorgetragen, dass durch die Ersatzbeschaffung der Kaisergarde aus den Linien-Regimentern diese ihre fähigsten Elemente und viel von ihrer moralischen Kampfkraft einbüssten (Markov).
Entstehung und zahlenmäßige Entwicklung
Die Konsulargarde war 2089 Mann stark. Die im Jahre 1804 neu formierte Kaisergarde zählte zunächst 9754 Mann. In der Schlacht von Austerlitz (02. 12.1805) war sie unter dem Kommando von Marschall Bessiéres 5500 Mann stark mit 24 Geschützen.
Am Ende des Jahres 1809 umfasste die Kaisergarde bereits 31876 Mann. Sie wurde weiter vermehrt und zählte zu Beginn des Rußlandfeldzuges im Jahre 1812 zusammen 51826 Mann. In diesem Feldzug hatte auch die Kaisergarde enorme Verluste zu verzeichnen. Nach der Rückkehr in die Heimat wurde die Kaisergarde wieder vervollständigt und weiter ausgebaut. So zählte die Junge Garde im Jahre 1813 allein 19 Infanterie-Regimenter
Einsatz in der Schlacht von Waterloo
In der Schlacht von Waterloo (18.06.1815) war die Kaisergarde unter dem Kommando von Graf Drouot wie folgt vertreten:
Generalleutant Graf Friant: 1. und 2. Grenadiere
Generalleutant Graf Roguet: 3. und 4. Grenadiere
Generalleutant GRaf Morand: 1. und 2. Jäger (Chasseurs)
Generalleutant Graf Michel: 3. und 4. Jäger (Chasseurs)
Generalleutant Graf Duhesme: 1. und 3. Tirailleurs
Generalleutant Graf Barrois: 1. und 3. Voltigeure
Generalleutant Lefebvre-Desnöettes: Ulanen und Jäger zu Pferd
Generalleutant Graf Guyot: Dragoner, Grenadiere zu Pferd und Genadrmerie d´Elite
Generalleutant Desvaux de St. Maurice: 9 Batterien der Garde Fußartillerie, 4 Batterien der BerittenenArtillerie der Garde, Garde-Marine, Garde-Pioniere.
Bestandteile bzw. Auflistung ihrer Truppenteile
Nach Fallou (S. 49 ff.) umfasste die Kaisergarde im Laufe der Zeit folgende Truppenteile
Administration. - Officiers d'ordonnance. - Hopital de la Garde.
Etat-major general.
Infanterie:
Grenadiers à pied (4 Regimenter)
Fusiliers-grenadiers (1 Regiment)
Tirailleurs-grenadiers (2 Regimenter)
Conscrits-grenadiers (2 Regimenter)
Flanqueurs-grenadiers (1 Regiment)
Tirailleurs (19 Regimenter)
Veterans (1 Kompanie)
Chasseurs à pied (4 Regimenter)
Fusiliers-chasseurs (1 Regiment)
Tirailleurs-chasseurs (2 Regimenter)
Conscrits-chasseurs (2 Regimenter)
Flanqueurs-chasseurs (1 Regiment)
Voltigeurs (19 Regimenter)
Velites de Florence (1 Bataillon)
Velites de Turin (1Bataillon)
Gardes nationales (1 Regiment)
Pupilles (1 Regiment)
Bataillon d'instruction de Fontainebleau
Kavallerie
Grenadiers à cheval (1 Regiment)
Chasseurs à cheval (1 Regiment)
Mamelucks (1 Eskadron)
Dragons (1 Regiment)
Lanciers (3 Regimenter)
Gardes d' honneur (4 Regimenter)
Eclaireurs (3 Regimenter)
Gendarmerie d'elite (2 Eskadronen)
Sonstige Truppenteile
Matelots (1 Bataillon)
Sapeurs du génie (1 BatailloN)
Artillerie à pied (1 Regiment)
Artillerie à cheval (2 Regimenter)
Canonniers veterans (1 Kompanie)
Train d'artillerie (1 Regiment)
Train des equipages (1 Bataillon)
Ouvriers d'administration (1 Bataillon)
Gensdarmes d`ordonnance à cheval (5 Kompanien)
Gensdarmes d`ordonnance à pied (1 Kompanie)
Es folgen einige allgemeine Anmerkungen zur Uniformierung der Kaisergarde - vor allem nach Knötel - und eine jeweils kurze Übersicht der besonderen Uniformmerkmale der weiter oben genannten einzelnen Truppenteile. Zu den weiteren und genaueren Details der jeweiligen Montierung und Ausrüstung wird auf die Beiträge zu den einzelnen Einheiten in diesem Schwerpunkt verwiesen.
Allgemeine Anmerkungen zur Uniformierung und Ausrüstung
Paul Martin schreibt: " Die Napoleonische Epoche mit ihren historischen Umwälzungen wirkte auch bahnbrechend auf dem Gebiet der militärischen Uniform. Die damalige Taktik erforderte stets die "bataille rangée", in breiter Front aufmarschierte Kampftruppen. Das ergab ein farbenfrohes Bild, denn noch 1812 traten die Soldaten in Paradeuniform zum Kampf an. Um 1804 entfaltete sich ein militärischer Prunk, der den ganzen Kontinent in seinen Bann zog. Frankreich drückte dieser Glanzzeit seinen Stempel auf. Dabei spielte das Korps der Kaisergarde Napoleons I. eine hervorragende Rolle. Die geschmackvollen und glänzenden Uniformen der Grenadier-, Kavallerie- und Artillerieregimenter reizten zur Nachahmung: zum Beispiel die berühmten polnischen Lanzenreiter, die dunkelgrünen Jäger zu Pferd oder die, durch den Ägypten-Feldzug inspiriert, phantastisch gekleideten Mamelucken" (Der Bunde Rock, Stuttgart 1963, S. 108-113).
John Mollo bezeichnet die kaiserlichen Garden als die "am besten gekleideten Regimenter" der Grande Armée und führt weiter aus: "Die Gardesoldaten waren eigenartige Leute: ungebändigt, arrogant, dauernde Nörgler, fanatisch der Person des Kaisers ergeben und eingefleischte Republikaner, obwohl viele schon in der Armee des Königs gedient hatten. Als Napoleon aus früheren Adligen ein Regiment bildete, die Gendarmes d`elite d`Ordonnance", war die Garde so ungehalten darüber, dass diese Einheit nach wenig mehr als einem Jahr aufgelöst werden musste. 1807 schimpfte in Tilsit ein Tambourmajor der Harde seine Männer, als die am König von Preußen defilierten: "Trommelt nicht sol aut - er ist schließlich nur ein König". Gleich von allem Anfang an wurden große Anstrengungen unternommen, das Niveau der Kleidung der Garde zu heben und sie auf ihr Aussehen Wert legen zu lassen. Unter Befehlshabern wie Augereau, einem früheren Korporal der preußischen Garde, und Bessières wurden strenge Verordnungen über Kleidung und Verhalten erlassen. So durften die Chasseurs nicht Pfeife rauchen, wenn sie den Staatsrat eskortierten, und es ist bemerkenswert, dass die kaiserliche Garde trotz ihrer republikanischen Tradition noch bei der Schlacht von Waterloo Zöpfe trug. Die Infanterie der alten Garde hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, auf dem Schlachtfeld in voller Uniform zu erscheinen, mit weißen Handschuhen, die Bärenfellmützen mit Federbüschen und weißen Behängen geschmückt, und sie murrten ständig, wenn sie nicht eingesetzt wurden. Bei Waterloo murrten sie auch darüber, dass man sie in ihrer Maschierkleidung - langen blauen Überröcken und blauen Hosen - antreten ließ" (Die bunte Welt der Uniform, Stuttgart 1972, S. 104-105).
1. und 2. Regiment der Grenadiere zu Fuß
Die Grenadiere zu Fuß der Kaisergarde entstanden aus den Grenadieren der Konsular-Garde (29.07.1804). Im Jahre 1811 (18.05.) entstand ein zweites Regiment Grenadiere zu Fuß. Bereits vorher wurden die holländischen Grenadiere in die Kaisergarde aufgenommen und erhielten im Mai 1811 die laufende Nummer 3.
Die Grenadiere zu Fuß (. 1. und 2. Rgt.) trugen im Grunde ihre bisherige Uniform weiter, d. h. einen königsblauem Frack mit blauem Kragen und weißen Rabatten , roten Ärmelaufschlägen mit weißer Patte, roten Schoßumschlägen und roten Epauletten. Die Schoßumschläge zeigten gelbe Granaten. Die Taschenpatten hatten rote Vorstöße. Die Knöpfe waren gelb und die Unterkleider weiß.
Die Grenadiermütze hatte vorn ein gelbes Mützenschild mit dem kaiserlichen Adler zwischen zwei Granaten und links einen roten Stutz mit der französischen Kokarde. Die Behänge waren weiß. Der Mützendeckel war rot.
3. Regiment Grenadiere zu Fuß (Holländische Grenadiere)
Das 3. Regiment der Grenadiere zu Fuß hatte einen weißen Rock mit (karmin-)roten Kragen, Rabatten, Ärmelaufschlägen mit weißer Patte und Schoßumschlägen. Letztere zeigten gelbe entflammte Granaten. Die Taschenpatten in den Schößen wiesen rote Vorstöße auf. Auch die Epauletten waren rot, die Knöpfe am Rock gelb. Die Grenadiermütze hatte keinen Schild, weiße Behänge und einen roten Stutz.
Jäger zu Fuß
Die Jäger zu Fuß der Kaisergarde hatten einen blauen Frack mit gelben Knöpfen, auch der Kragen war blau. Die spitzen Ärmelaufschläge waren rot mit einem weißen Vorstoß. Die spitz zugeschnittenen Rabatten waren weiß, ebenso die Unterkleider. Die roten Schoßumschläge zeigten abwechselnd eine gelbe Granate und ein gelbes Jagdhorn. In den Schoßumschlägen hatten die Taschen rote Vorstöße. Die grünen Epauletten hatten rote Fransen. Zur großen Uniform gehörten weiße Hosen, zum Marschanzug schwarze Gamaschen. Die Pelzmütze hatte keinen Schild, aber einen weißen Behang und einen grün-roten Stutz nebst der französischen Kokarde.
Infanterie der jungen Kaisergarde
Die Kaisergarde umfasste neben den zuvor aufgezeigten 1. - 3. Regiment der Grenadiere zu Fuß und den Jägern zu Fuß noch eine Vielzahl von Varianten an Infanterie. Die Füsilier-Grenadiere (1806 - 14) trugen den Rock des 1. und 2. Regiments der Grenadiere zu Fuß, hatten aber weiße Epauletten, deren Feld zweimal rot durchzogen war. Als Kopfbedeckung diente der Tschako mit weißen Seitenstegen und Behängen sowie einem roten Stutz. Die Füsilier-Jäger (1806 - 14) trugen den Rock der Jäger zu Fuß, aber einen Tschako mit weißen Behängen und einen grünen (unten) bzw. roten (oben) Stutz.
Infanterie der jungen Kaisergarde
Die Tirailleur-Grenadiere (1809 - 14) hatten einen kurzschößigen blauen Rock mit rotem Kragen. Letzterer war blau vorgestoßén. Die blauen spitzen Rabatten hatte einen weißen Vorstoß. Die Achselklappen waren rot und weiß und die spitzen roten Ärmelaufschläge weiß vorgestoßen. Die roten Schoßspiegel zeigten den (weißen) Adler. Der Tschako hatte weiße Seitenstegen mit roten Behängen und einem roten (unten weißen) Stutzen. Die Uniform der Tirailleur-Jäger (1809) ähnelte der der Tirailleur-Grenadiere, die Achselklappen waren aber grün mit rotem Vorstoß. In den Schoßspiegeln befanden sich grüne Adler. Der Tschako hatte einen weißen Behang und einen grünen kugeligen Pompon.
Die Voltigeur-Jäger (1810 - 14) waren mit einem kurzschössigen blauen Frack ausgestattet.. Dessen spitze blauen Rabatten hatten einen weißen Vorstoß. Der Kragen war gelb und die spitzen Ärmelaufschläge hatten einen weißen Vorstoß. In den roten Schoßspiegeln befanden sich weiße Jagdhörner. Die grünen Epauletten hatten gelbe Halbmonde. Als Kopfbedeckung diente der Tschako der Füsilier-Jäger.
Infanterie der jungen Kaisergarde
Die Flanqueur-Grenadiere (1812 - 114) waren mit einem grünen Spenzer mit einem eben solchen Kragen uniformiert. Diese Farbe hatten auch die spitzen - gerade herunter gehenden - Rabatten. Die roten Aufschläge war spitz zugeschnitten. Kragen, Rabatten und Ärmelaufschläge waren gelb vorgestoßen. In den Schoßspiegeln befanden sich weiße Adler. Die Knöpfe waren gelb. Der übliche Tschako hatte weiße Seitenstege mit rotem Behänge und einen gelben - oben roten - kugeligen Pompon. Auch die Flanquer-Jäger (1812 - 14) hatten den zuvor beschriebenen grünen Spenzer, allerdings mit grünen Aufschlägen und weißen Jagdhörnern in den Schoßspiegeln. Den Tschako mit dem weißen Behang schmückte ein gelber - unten grüner - Pompon.
Die Rekruten-Grenadiere (1809 - 10) trugen eine blaue Uniform, welche auch blaue Kragen Rabatten und Achselklappen hatte, gänzlich mit roten Vorstößen. Die Ärmelaufschläge hatten eine weiße Patte. In den weißen Schößen waren rote Adler angebracht. Der Tschako entsprach der Kopfbedeckung der Füsilier-Grenadiere, allerdings mit einem roten Behang. Ferner gab es noch die Rekruten-Jäger (1809 - 10). Diese trugen die zuvor beschriebene Uniform, aber mit roten Kragen und grüne Achselklappen mit rotem Vorstoß. Die Ärmelaufschläge waren spitz und hatten weiße Vorstöße. In den roten Schoßspiegeln sah man grüne Jagdhörner. Der Tschako hatten einen weißen Behang und einen grünen Pompon.
Jäger zu Pferde der alten Kaisergarde
Ein Regiment Jäger zu Pferde gehörte zur Kavallerie der Kaisergarde. Die Einheit fungierte als Leibgarde Napoleons.
Jäger zu Pferd
Dessen Uniform war ein grüner Dolman mit einem grünen Kragen. Die Aufschläge waren rot, die Schnüre gelb. Der Pelz hatte eine rote Farbe und schwarzen Pelzbesatz.
Die Hosen hatten einen gelblichen Ton. Im Feld wurden grüne oder graue Überhosen getragen.
Als Fußbekleidung dienten ungarische Stiefel.
Als Kopfbedeckung trug die Einheit eine Pelzmütze mit einem roten Beutel. Der Stutz war unten grün und oben rot.
Die Schabracke und die Säbeltasche waren gelb besetzt.
Gewöhnlich wurde der sogenannte (grüne) Surtout getragen. Den Surtout (Pikesche) der kleinen Uniform trug auch Napoleon I.
Jäger zu Pferde der jungen Kaisergarde
Auch zur jungen Garde gehörten Jäger zu Pferde. Diese trugen allerdings einen hohen zylindrischen Tschako mit Schirm.
Dragoner (der Kaiserin)
Die Dragoner der Kaisergarde hatten einen grünen Rock mit einem grünen Kragen. Der Rock war langschößig.
Die Kopfbedeckung (Bügelhelm) entsprach der der Linien-Dragoner und hatte einen roten Stutz.
Lanzenreiter
Zur Kaisergarde gehörten auch drei Regimenter Lanzenreiter (Lanciers). Ursprung war eine polnische Ehrengarde. Die (1.) polnischen Lanciers der Kaisergarde wurden in der Folge im Jahre 1807 errichtet. Die Bewaffnung mit der Lanze erfolgte dann im Jahr 1808.
Die Uniform des 1. Regiments bestand aus einer königsblauen Kurtka mit karmesin-farbenen Kragen, Klappen, Aufschlägen und Schoßbesätzen. Der Bortenbesatz war silbern. Die Kurtka hatte rote Vorstöße. Zum Rock wurden weiße Epauletten und eben solche Achselschnüre getragen. Die Knöpfe waren weiß.
Das Beinkleid war im Felde blau mit zwei karmesin-roten Biesen.
Zur Parade trugen die Offiziere karmesin-rote Hosen mit Silbertressen.
Die typische Tschapka hatte ebenso eine karmesin-rote Farbe und wurde durch eine Sonne aus Messing mit einem bekrönten N geschmückt. Der Augenschirm hatte eine Einfassung von Messing, auch die Kinnriemen waren von Messing auf roter Grundlage. Die Fangschnüre waren weiß.
Lanzenreiter
Das 2. Garde-Chevaux-Legers-Lanciers wurde im Jahre 1810 Bestandteil der Kaisergarde. Er handelte sich um die ehemaligen holländischen Husaren und Garde du Corps (748 Mann), welche nach Jack Cassin-Scott bis 1812 auf 1200 Mann verstärkt wurden., allerdings in diesem verlustreichen Feldzug auf 250 Mann dezimiert wurden.
Charakteristisch für dieses Regiment war seine scharlach-rote Uniform. Diese war in dem für die Ulanen typischen Stil gehalten und bestand aus einer roten Kutka und entsprechenden Überhosen. Die Abzeichen und Vorstöße waren dunkelblau. Die Tschapka wurde im Feld mit einem Überzug aus Wachstuch getragen.
Eskadron der Litthauischen Tartaren
Den Garde-Chevauxlégers-Lanciers der Garde wurde im Jahre 1812 eine Eskadron Lithauischer Tataren zugeteilt, welche in diesem Feldzug - ebenso wie die Lanzenreiter - beinahe zur Gänze aufgerieben wurden. Die Reste wurden nach Jack Cassin-Scott den neu aufgestellten 3. Eclaireurs der Kaisergarde zugeteilt.
Die Lithauischen Tartaren waren eine Art leichter Kavallerie und trugen eine orientalische Bekleidung.
Auffällig war der mit Astrachan überzogene Tschako. Dieser hatte einen grünen Beutel, einen gelben Tuchturban und als Abzeichen Sterne und Halbmonde aus Messing. Der Rock war von grüner Grundfarbe, darüber wurde eine rote Weste mit gelben Vorstößen angezogen.
Die Beinkleider waren grün oder rot mit roten bzw. gelben Biesen.
Ab 1813 änderte sich die Uniform, so wurde u. A. eine schwarze Pelzmütze mit einem grünen Kolpak, weißem Behang und einem roten Stutz eingeführt.
Mameluken
Am 13.10.1806 errichtete Napoleon I. eine berittene Einheit von Mameluken, welche den Jäger zu Pferd der Kaisergarde zugeordnet wurden.
Bei der Räumung Ägyptens durch die Franzosen kam bereits eine kleine Abteilung Mameluken zurück nach Frankreich.
Mameluken
Diese trugen eine orientalische Bekleidung, welche in den Farben nicht festgelegt war und insoweit für eine enorme Farbenpracht sorgte. Außerdem wechselte die Kleidung häufig.
Die Kopfbedeckung war die oer oben dargestellte Tarbusch mit weißem Turban. Dieser hatte zunächst noch vorn ein Mützenblech.
Dazu wurde ein weites Kollett und eine ärmellose Weste getragen, sowie Pluderhosen in verschiedensten Farben.
Auch die Stiefel waren farbig.
Die Eclaireurs
Im Jahr 1813 (09.12.) entstanden drei Regimenter berittener Eclaireurs (Aufklärer). Diese waren jeweils vier Schwadronen stark und wurden aus nach Funcken aus Ausgehobenen und Reitern der Linien-Regimenter (1. und 2. Regiment Eclaireurs) und aus Polen (3. Regiment Eclaireurs) gebildet.
Die neuen Formationen wurden den Reitenden Grenadieren, den Dragonern und den polnischen Lanzenreitern zugeordnet.
Auch die Eclaireurs führten teilweise als Bewaffnung die Lanze.
Grenadiere zu Pferd
Die Grenadiere zu Pferde hatten einen dunkelblauen langschössigen Rock mit einem ebensolchen Kragen und weißen - eckigen - Rabatten. Die roten Schoßumschläge zeigten gelben Granaten. Die Taschenpatten hatten einen roten Vorstoß. Die Epauletten und die rechts getragenen Achselschnüre waren gelb.
Getragen wurde auch alternativ ein einreihiger Surtout.
Die Unterkleider waren weiß., ebenso das Lederzeug und die Stulphandschuhe.
Die schwarze Pelzmütze hatte keinen Beschlag , gelbe Schuppenketten und einen gelben bzw. goldenen Behang. Behang und Stutz waren Paradestücke.
Im Felde wurden graue Überknopfhosen (in den Stiefeln) getragen.
Ehrengarden
Zur Kaisergarde gehörten auch vier Regimenter Ehrengarden. Sie rekrutierten sich den (ungedienten) Söhnen des reichen Bürgertums, was von der restlichen Kaisergarde mit Unwillen aufgenommen wurden.
Ehrengarden
Die Uniform bestand aus einer Husarenuniform (grüner Dolman und Pelz mit weißer Beschnürung), die Hosen waren rot.
Die Tschakos waren rot bezogen mit weißem Besatz und Behang.
Die Stutze am Tschako hatten - je nach Regiment- unterschiedliche Farben., und zwar hatte das 1. Regiment rote Spitzen, das 2. Regiment himmelblaue, das 3. Regiment gelbe und das 4. Regiment weisse.
Zur Kaisergarde gehörte auch ein kleines Genie-Korps.
Dieses trug einen blauen Frack, eine blaue Weste und eine blaue Hose, Kragen, Rabatten , Aufschläge und Patten waren schwarz, aber rot vorgestoßen.
Das markante Uniformmerkmal dieser Einheit war aber der Stahlhelm mit gelbmetallener Garnitur und einer schwarzen Raupe. Der Stutz war rot.
Technische Truppen (Artillerie, Pioniere und Train)
Die reitende Artillerie der Kaisergarde trug eine blaue Uniform im Stil der Husaren, dazu auch Husaren-Pelze mit roter Beschnürung und eine Pelzmütze mit einem roten Beutel und einem eben solchen Stutz.
Die Artillerie zu Fuß trug die Uniform der Fußartillerie, hatte aber eine Grenadiermütze mit Augenschirm, allerdings ohne Schild. Behang und Stutz waren rot.
Das besondere Charakteristikum der Pioniertruppe der Kaisergarde war ein besonderer Stahlhelm als Bügelhelm mit schwarzer Raupe und rotem Stutz, der Beschlag war golden.
Für den Einsatz an vorderster Front verfügte das Genie-Korps über einen schwarzen Grabenpanzer und eben solche Sturmhauben.
Der Train der Kaisergarde war wie der Train der Linie grau uniformiert mit roten Vorstößen. Dazu wurden rote Epauletten getragen. Die Weste war rot verschnürt. Der Tschako hatte einen roten Besatz und einen eben solchen Stutz.
Marineinfanterie
Am 17.09.1803 wurde ein der Konsulargarde zugehöriges Bataillon Matrosen gegründet.
Es gliederte sich in fünf Schiffsmannschaften und einem Stab.
Die Uniform bestand aus einem blauen Dolman mit einem ebensolchen Kragen. Die Verschnürung war orange-gelb. Die spitzen Aufschläge waren rot.
Dazu wurden gelben Schuppen-Epauletten angelegt.
Die weiten Beinkleider waren blau und hatten einen orangefarbenen Seitenbesatz.
Als Kopfbedeckung diente ein mit einer orangefarbenen Borte eingefasster Tschako, auch der Behang war orange und der Stutz war rot.
Die Bewaffnung war unterschiedlich: Säbel bzw. Äxte bzw. Piken sowie Pistolen. Gewehre kamen erst 1804 hinzu.
In Ergänzung zur auch gezeigten Bilderserie von: Hippolyte Bellangé, Die Soldaten der französischen Republik und des Kaiserreichs werden nachfolgend überwiegend französsische Lithographien verschiedener Künstler aus dem 19. Jahrhundert mit Darstellungen von Uniformen der Kaisergarde wiedergegeben.
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