Die Uniformen der französischen Armee unter Napoleon I. (1800 - 1815) - (Alte) Kaisergarde - Jäger zu Fuß
Formationsgeschichte
Zur Kaisergarde gehörten neben dem allgemeinen Generalstab das Korps der Grenadiere zu Fuß, das Korps der Jäger zu Fuß und die Pupillen der Garde, sowie die Kavallerie und weitere Formationen, wie die Elite- und Ordonnanz-Gendarmen, die Artillerie, die Pioniere usw.. Das Korps derJäger zu Fuß durchlief die gleiche organisatorische Entwicklung wie das Korps der Grenadiere zu Fuß. Im Laufe der Zeit gab es vier Regimenter Jäger zu Fuß (Chasseure), welche am 02.12.1799 (1.), am 15.04.1806 (2.), am 08.04.1815 (3.) und am 09.05.1815 (4.) aufgestellt wurden. Alle vier Regimenter kämpften in der Schlacht von Waterloo (18.06.1815). Laut Haythornthwaite (Die Uniformen der Schlacht von Waterloo, S. 148) hatten sie dort folgende Kopfstärken: 1. Jäger zu Fuß: 41 Offiziere, 1307 Mann, 2. Jäger zu Fuß: 35 Offiziere und 1200 Mann, 3. Jäger zu Fuß: 38 Offiziere und 1100 Mann. Die 4. Jäger zu Fuß zählten nur ein Bataillon. Die Verluste der vorgenannten Einheiten in der besagten Schlacht waren enorm, so verloren allein die 3. Jäger zu Fuß in der Schlacht 25 Offiziere. Letztlich wurden sie im Oktober des Jahres 1815 aufgelöst.
Uniformierung und Ausrüstung
Die Uniform der Jäger zu Fuß entsprach grundsätzlich der der Grenadiere zu Fuß. Ihr besonderes Kennzeichen war aber die schmucklose schwarze Bärenfellmütze, ggf. hatte die Mütze in der frühen Zeit auch einen Mützendeckel. Die Pelzmütze wurde von weißen geflochtenen Kordeln mit doppelten Quasten geschmückt. Der Federbusch war unten grün und oben rot. Bis 1806 dominierte der grüne Farbanteil. Ferner wurde an dieser Kopfbedeckung die übliche französische Kokarde geführt. Der Schnitt des Rockes machte dieselbe modische Entwicklung durch wie der der Grenadiere zu Fuß. Er hatte einen blauen Kragen sowie weiße Rabatten und rote - spitz zulaufende - Ärmelaufschläge (Manschetten) mit weißer Paspelierung. Die grünen Epauletten hatten einen roten Halbmond mit roten Fransen. Die roten Schoßumschläge schmückten Jagdhörner bzw. Granaten. Unter dem Rock wurde die weiße Weste getragen.
Im Feld wurde aber häufig der einfache einreihige blaue Surtout (Überzieher) angezogen. Die Feldmütze zeigte an der Vorderseite ein oranges Jagdhorn. Im Sommer sollten weiße und im Winter blaue Hosen getragen werden. Zur Paradeuniform gehörten im Sommer weiße und im Winter schwarze Gamaschen. Der Hut (Zweispitz) ähnelte wie der Mantel den Modellen der Grenadiere zu Fuß. Das über Kreuz getragene Lederzeug war weiß.
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