Gliederung und Organisation der Alten Armee - Maschinengewehr-Kompanien/ - Abteilungen

Marschkolonne bayerischer Infanterie. Zu sehen sind auch Angehörige einer Maschinen-Kompanie einschließlich der Gespanne. Fotograf: Jul. Eilrich/ Sauvage-Metz. Originale Fotokarte. Vor 1914.

Seit 1880 führte man Versuche mit mehrläufigen Maschinengewehren durch, diese wurden aber zeitweise eingestellt. Durch die Erfahrungen in den Kriegen zu Beginn des 20. Jahrhunderts änderte sich aber die zunächst zurückhaltende Bewertung der Rolle des Maschinengewehrs für das Infanteriegefecht und man rüstete die Infanterie-Regimenter und die Jäger-Bataillone auch mit dieser Waffe aus.

Einsatz von Maschinengewehren durch württembergische Infanterie auf dem Truppenübungsplatz Münsingen. Fotograf: Gebr. Schmid/ Truppenübungsplatz bei Münsingen. Originale Fotokarte. Vor 1914.

So bestand im Jahre 1914 jedes Infanterie-Regiment aus 3 Bataillonen, die jeweils 3 Kompanien und 1 Maschinengewehr-Kompanie zählten. Die Maschinengewehr-Kompanien und – Abteilungen hatten im Frieden je 6 Gewehre und 3 Munitionswagen.

Einsatz eines Maschinengewehrs im Kaisermanöver des 5. und 6. Armeekorps im Jahre 1913. Die Soldaten aus dem Grenadier-Regiment „König Wilhelm I.“ (2. Westpreußisches) Nr. 7 tragen schon feldgraue Uniformen. Originales offizielles Foto.

Auch zu den Jäger- und Schützen –Bataillonen gehörten schon im Frieden (ab 1913) neben den 4 Jäger- bzw.- Schützen-Kompanien 1 Maschinengewehr- und 1 Radfahrerkompanie.

Bespannte Maschinengewehre einer Maschinengewehr-Abteilung bei einem Manöver bzw. einer Parade. Fotograf: Alexander Herld/ Elsenborg-Übungsplatz. Originale Fotokarte. Vor 1914.

Im Oktober des Jahres 1901 bildete man zunächst behelfsmäßig bei mehreren Jäger-Bataillonen Maschinengewehr-Abteilungen. 1914 existierten bereits 2 Garde-, 7 preußische, 1 sächsische und 1 bayerische Linien-Maschinengewehrabteilungen. Ferner gab es 15 Maschinengewehr-Festungsabteilungen (nur in Preußen). Hinzu kamen die bei den einzelnen Infanterie-Regimentern/ Jäger-Bataillonen vorhandenen Maschinengewehr-Kompanien. Die verschiedenen Maschinengewehr-Abteilungen waren verschiedenen Armeekorps und dort einzelnen Regimentern bzw. Kompanien zugeteilt.

Angehöriger der Garde-Maschinengewehr-Abteilung Nr. 2 (Berlin) mit Schützenschnur. Fotograf: Fotograf Euer/ Berlin.

Die vor 1914 relativ spät errichteten Maschinengewehr-Abteilungen wurden sofort in eine an die modernen Erfordernisse angepasste Uniform gekleidet. Sie trugen Mütze, Waffenrock, Tuch-/Stiefel-/Reithose aus graugrünem Tuch. Kragen und Ärmelaufschläge (schwedisch) waren rot. Am Waffenrock liefen vorn herunter und an den Taschenleisten rote Vorstöße. Der Tschako hatte einen graugrünen Tuchüberzug und einen braunlackierten Deckel mit ebensolchen Schirmen und Ohrenledern. Der Kinnriemen des Tschakos bestand wie das restliche Lederzeug (Leibriemen/ Überschnallkoppel) aus angebräuntem Leder, ebenso die Kavalleriestiefel und Gamschen, zu letzteren wurden ungeschwärzte Schnürschuhe getragen. Die Garde-Maschinengewehr-Abteilungen Nr. 1 und 2 zeichneten sich durch gelbe Litzen am Kragen und auf den Ärmelaufschlägen aus, die Garde-Maschinengewehr-Abteilung Nr. 2 (Berlin) hatte aber schwarze Abzeichen und brandenburgische Ärmelaufschläge.

Liste der preußischen Maschinengewehr-Abteilungen. B. Friedag, Führer durch Heer und Flotte. Elfter Jahrgang. 1914 (Nachdruck Krefeld 1974, S. 200). Dazu kam noch eine bayerische 1. Maschinengewehr-Abteilung, welche dem I. Bataillon des 18. Infanterie-Regiments (Landau) angegliedert war. Ferner gab es die sächsische Machinengewehr-Abteilung Nr. 8, diese war dem I. Bataillon des 8. sächsischen Infanterie-Regiment Prinz Johann Georg Nr. 107 (Leipzig-Gohlis) zugeteilt.
Angehörige verschiedener Maschinengewehr-Abteilungen . Wohl Ersatzmannschaften. Originale Fotokarte um 1914/15.

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