Uniformierung und Ausrüstung der Alten Armee - Kavallerie - Jäger zu Pferde
Seit 1895 waren sogenannte Meldereiter-Detachements für besondere Aufgaben entstanden. Diese trugen den Garderock in dunkelgrüner Farbe. Die Schulterklappen waren weiß und zeigten beim I. Korps die römische I.
Teilweise wurden schon geschwärzte Stahlhelme (mit gelben Beschlag und heraldischem Adler) getragen.
Als Bewaffnung diente der K 89 und der Armee-Revolver. Später wurden die Mannschaften der Regimenter Jäger zu Pferde auch mit Karabinern ausgestattet. Die Revolver verblieben dann nur noch bei den Unteroffizieren und Trompetern sowie bei den Offizieren.
Im Jahre 1897 wurden die Meldereiter in "Detachement Jäger zu Pferde" umbenannt. Die Achselklappen zeigten jetzt allgemein die Nummer des jeweiligen Armee-Korps.
Als neue Uniform wurde ein grau-grüner Koller eingeführt. Es wurden auch grau-grüne Waffenröcke nach dem Muster der Kürassiere ausgegeben.
Die Tellermütze war zunächst weiß.
Ab dem 01.04.1905 wurden dann die Regimenter Jäger zu Pferde als eigenständige Gattung der Kavallerie gebildet und ständig ausgebaut.
Der Bestand an Regimentern im Jahre 1914 ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.
Die Uniformierung der Jäger zu Pferde war mit Stand 1914 wie folgt:
Der Waffenrock war von grau-grünem Tuch und hatte einen abgerundeten Kragen. Die Ärmelaufschläge waren schwedisch. Die Vorstöße liefen vor herunter, um den unteren Rand der Schöße und hinten an den Taschenleisten. Der Kragen, und die Ärmelaufschläge waren hellgrün und hatten eine verschiedenfarbige Borte mit hellgrünen Streifen und gelben Innenrändern.
Die Knöpfe waren aus Nickel oder Tombak.
Der Koller wurde auch nach Einführung des Waffenrockes noch lange - auch parallel - getragen (siehe nachfolgende Abbildung).
Der Mantel bestand aus grauem Tuch und hatte hellgrüne Kragenpatten.
Die Mütze war - ab dem 16.04.1908 - von grau-grünem Tuch und hatte einen hellgrünem Besatzstreifen. Die Vorstöße waren zitronengelb und befanden sich um den Deckelrand und um den Besatzstreifen.
Die Reithose hatte einen grau-grünen Reitbesatz. Vorher gab es weiße Reithosen aus Kirsey. Dazu hatte man grau-grüne Tuchhosen. Letztere hatte in den Seitennähten einen hellgrünen Vorstoß.
Die Jäger zu Pferde trugen den schon erwähnten Helm von schwarz-gebeiztem Stahlblech mit eckigen Vorder- und Hinterschirm.
Der Beschlag, Aufsatzspitze und Zierrat war entsprechend der jeweiligen Knopffarbe entweder aus Neusilber oder Tombak, später nur noch neusilbern.
Die Helme der Regimenter Nr. 1 - 6 zeigten den Dragoneradler
Die Mannschaften der zuletzt errichteten Regimenter Nr. 7 – 13 hatten einen Lederhelm nach dem Muster der Dragonerhelme.
Haarbüsche wurden nicht getragen.
1915 wurden die ledernen Dragonerhelme gegen eiserne Helme mit feldgrauen Beschlägen vertauscht.
Das Säbelkoppel und nebst Bandelier waren dunkelbraun. Die Stulpstiefel waren auch von dunkelbraunem Leder und Anschnallsporen und Sporenleder. Die Regimenter Nr. 7 - 13 hatten aber geschwärzte Stiefel.
Auf dem Bandelier wurden vorne zwei ovale Platten mit Wappenadler und dem Namenszug W II nebst Königskrone sowie eine neusilberne Kette (mit Pfeife und Hülse) getragen.
Die dunkelbraune Kartusche zeigte ein silbernes Jagdhorn. Bei dem Regiment Königs-Jäger zu Pferde hatten die Kartuschen zudem noch den kaiserlichen Namenszug als Verzierung des Deckels.
Zur Ausstattung gehörten auch dunkelbraune Stulpenhandschuhe, die zunächst (bis zum 22.02.1907) weiß waren.
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